Reihe: Horrorschocker 60
Rezension von Cronn
In schöner Regelmäßigkeit bringt der Weißblech-Comics-Verlag seine Reihe Horroschocker heraus. Inzwischen sind über 60 Bände erschienen, die allesamt einzelne, abgeschlossene Geschichten beinhalten.
Nun ist Die Zeckenplage dran und greift drei Themen auf, die durchaus aktuelle Brisanz haben.
Inhalt und Kritik:
Die Invasion der Monsterzecken wurde von The Lep erfunden und gezeichnet. Die Farben gestaltete er ebenso, unterstützt von Levin Kurio. Hier wird eine dystopische Zukunftsvision kreiert, die mit Zeitbezügen versetzt ist. Der Pinselstrich ist fein austariert, gelegentlich wunderbar ekelig (wie es sich für die Umsetzung eines derartigen Themas gehört) und passt somit sehr stimmig.
Die Story an und für sich hat einen gelungenen Aufbau mit einer verschachtelten Erzählweise, was gefallen kann.
Die zweite Geschichte heißt Schwedenfeuer und hat einen historischen Hintergrund. Falko Kutz und Fabian Stoltz erzählen darin von einem Spuk rund um den Dreißigjährigen Krieg, der noch in der Zukunft nachwirkt. Das Ganze geschieht auf poetische Weise und in einem Ton, der die alte Sprache nachempfindet. Auch dies ist sehr gut gelungen.
Mit Die Mädchen von Sankt Peter klingen andere Töne an, diesmal wird eine Rachegeschichte aufgezeichnet. Verantwortlich dafür ist Michael Musal und Nina Beier. Die beiden lassen eine Schuld in der Vergangenheit in der Gegenwart wieder aufleben, welche in unserer Zeit mit der MeToo-Bewegung hochaktuell ist. Sehr gelungen zugespitzt und mit tollem Pinselstrich gezeichnet.
Fazit:
»Horrorschocker 60 – Zeckenplage« ist eine Ausgabe der Reihe, die auf ganzer Linie überzeugen kann. Alle drei enthaltenen Geschichten sind sehr gelungen gezeichnet, koloriert und gefallen auch mit Storys, die eine gute Mischung aus historischen Hintergründen, zeitgenössischen Bezügen und dystopischen Zukunftsentwürfen bieten.
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