Todesschrei (Autor: Karen Rose)
 
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Todesschrei von Karen Rose

Rezension von Wiebke

 

Die Autorin Karen Rose ist eine Meisterin des Lady-Thrillers oder besser gesagt, des Genres Romantic Suspense. Ihre Thriller sind nicht nur spannend, sondern stets mit einem Hauch von Erotik verbunden und verfügen über sympathische und vielschichtige Charaktere. „Todesschrei“ ist der erste Roman ihrer Trilogie um Special Agent Daniel Vartanian.

 

Durch Zufall findet ein älterer Mann unter Verwendung eines Metalldetektors auf einem Feld am Rande Philadelphias die vergrabene Leiche der Ausreißerin Brittany, deren Hände mit einem Draht drapiert, zwischen den Brüsten wie im Gebet gefaltet sind. Detectiv Vito Ciccotelli und sein Kollege Nick Lawrence sind geschockt. Die Art und Weise, wie der Mörder Arme und Hände des Opfers unter Zuhilfenahme von Eisenstangen und Draht in eine dauerhaft haltbare Form gebracht hast, ist völlig neu für die erfahrenen Polizisten und lässt Schreckliches erahnen. Doch es sollte noch viel Schlimmer kommen, als sie es sich in diesem Moment ausmalen können. Bereits ein paar Stunden später werden unter der Mithilfe der Archäologin Sarah Johannsen weitere Gräber auf dem Feld entdeckt. An diesem Abend erhalten die an der Suche beteiligten Personen die schreckliche Gewissheit, dass sie auf ein Feld von sechzehn Gräbern gestoßen sind, von denen neun bereits belegt wurden. Die sieben leeren Gräber aber, lassen darauf schließen, dass der Mörder noch lange nicht am Ende seines grausigen Planes angekommen ist. Nach und nach werden die Leichen geborgen und mit ihnen wächst die Befürchtung, dass die Polizei es mit einem widerwärtigen Irren zu tun hat. Sämtliche Opfer wurden vor ihrem Tod aufs grausamste gefoltert und verstümmelt. Dazu bediente sich der Mörder verschiedenartigster Methoden und setzte Folterinstrumente aus früheren Jahrhunderten, wie einen Inquisitionsstuhl oder eine Streckbank, ein.

 

Den Augenblick des Todes für immer einzufangen, und damit eine beispiellose Berühmtheit zu erlangen, das ist sein Ziel. Jahre hat er dafür gebraucht, bis er soweit war. Am Anfang kopierte er Gemälde von berühmten Künstlern, wie Edvard Munch, Hieronymus Bosch oder auch Goya. Stets war er auf der Suche nach der perfekten malerischen Umsetzung des ersten Eindrucks, den der Tod hinterlässt und wurde immer wieder enttäuscht. Bis zu dem Tag, an dem er die perfekte Methode fand, um sein Ziel zu verwirklichen. In dem Moment, als er den Augenblick des Todes mit einer Kamera festhielt, um das Foto als Grundlage für seine Gemälde zu nutzen, war er an seinem Ziel angekommen. Nun hatte er seine eigene Kunst geschaffen und mit ihr seine Opfer.

Jager von Zandt, ein mittelmäßiger Hersteller von Comuterspielen, strebt danach, in seinem Metier der Beste zu sein, um Ruhm und Reichtum zu erlangen. Gierig greift er zu, als ein ihm unbekannter Künstler Computeranimationen bietet, die so herausragend echt erscheinen, dass sie auf dem Markt ihresgleichen suchen. Unter Verwendung dieser entwickelt er ein Fantasyabenteuer, das spielerisch keinen hohen Anspruch bedient, aber durch seine äußerst grausamen und wirklichkeitsgetreuen Folterszenen blitzartig den Markt erobert. Vom Erfolg geblendet, fordert er von dem Künstler weitere, noch grausamere Szenen, ohne darüber nachzudenken, woher dieser sein Material bezieht.

Im Verlaufe der Handlung geschehen weitere Morde, die an Grausamkeiten eine stetige Steigerung erfahren und deren Aufklärung die Polizei und die von ihr beauftragten Spezialisten vor ein schier unüberwindbares Hindernis stellen. Trotz umfangreicher Bemühungen, geraten einige von ihnen in das Visier des Killers und ein nervenzerreißender Wettlauf mit der Zeit beginnt.

 

„Todesschrei“, ein äußerst vielschichtig und exzellent konstruierter Thriller, ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass die Schriftstellerin Karen Rose, als eine Meisterin ihres Fachs angesehen werden kann. Wie in ihren Vorgängerromanen auch, hat es die Autorin mit einer an Perfektion grenzende Leichtigkeit geschafft, den Leser unvermindert an das Geschehen zu fesseln. Ein durchgängig gehaltenes, hohes Level an Spannung, übrigens ein Markenzeichen der Autorin, sorgt für ein packendes und unvergessenes Leseerlebnis. Über sechshundert Seiten hat Karen Rose benötigt, um ihre Geschichte zu erzählen, die vor Handlungssträngen und authentisch daher kommenden Figuren nur so strotzt. Und keine einzige Seite ist langweilig oder zäh. Voller Angst und Erregung fiebert der Leser mit den ermittelnden Protagonisten, ist schockiert über immer wieder neue Grausamkeiten, teilt die Angst der Opfer und wünscht sich die baldige Ergreifung des Mörders. Ein Roman, der die Bezeichnung Thriller mehr als verdient und eine unbedingte Empfehlung an alle Krimifans darstellt.

 

Fazit:

Karen Rose ist ein Geheimtip für spannungsverwöhnte Leser.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240518201035aab64f0a
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Todesschrei

Autor: Karen Rose

Broschiert: 672 Seiten

Verlag: Knaur; Auflage: 1

Sprache: Deutsch

Erscheinungsdatum: 10. Mai 2008

ISBN-10: 3426663104

ISBN-13: 978-3426663103

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.05.2009, zuletzt aktualisiert: 05.05.2024 13:58, 8705