Sturmangriff der Ts’gna von Erik Schreiber
Rettungskreuzer Ikarus Band 41
Rezension von Christel Scheja
Neben dem Kernteam werden auch immer wieder Gastautoren eingeladen, Romane zur Serie beizusteuern, die einerseits zwar die Handlung ein wenig vorantreiben, es aber andererseits dem serienfremden Autor ermöglichen auch eigene Ideen einzubringen und den Fokus nicht all zu sehr auf die etablierten Charaktere zu legen. Der neuste Roman, der auf diese Art und Weise entstanden ist, ist „Sturmangriff der Ts’gna“ von Erik Schreiber.
Das „Wanderlust“-Virus, wie es inzwischen genannt wird, ergreift immer mehr Planeten in der Galaxis. Menschen, die gerade dem Kindesalter entwachsen sind und noch keine Senioren ziehen mit unbekanntem Ziel los und lassen sich nur mit Gewalt zurückhalten. Sperrt man sie zu lange ein, gehen sie zu Grunde.
Auch Roderick Sentenza und Sonja Di Mersi sind infiziert. Deshalb sucht das Ikarus Team, vor allem Dr. Jovian Anande fieberhaft nach einem Mittel, um den Virus zu besiegen, aber sie kommen einfach nicht weiter, denn sie wissen immer noch nicht, wer den Erreger ausgesetzt hat und wie man ihn eindämmen kann.
Allerdings sickert langsam durch, dass der „Orden der schwarzen Flamme“, dem auch Skyta, die Söldnerin angehört, ganz offensichtlich ein wenig mehr weiß. Allerdings hält man sich bedeckt und lässt auch nicht mit sich sprechen.
Die Lage spitzt sich schließlich zu, als die ersten Todesfälle zu vermelden sind und auch noch eine unbekannte Flotte vor der Station auftaucht, die nach dem Kampf mit den Outsidern immer noch im Wiederaufbau befindlich und sehr verletzbar ist. Und die Fremden scheinen nicht gerade friedliche Neuankömmlinge zu sein, denn es kommt zu einem Sturmangriff.
Bisher ist es den Fremdautoren immer gelungen, die Figuren der Serie passend zu schildern und ihre Geschichte fast nahtlos in das vorgefertigte Universum einzufügen. Bei „Sturmangriff der Ts’gna“ ist das leider nicht ganz der Fall. Zwar bemüht sich Erik Schreiber redlich, die entsprechende Atmosphäre aufkommen zu lassen, das will ihm allerdings ebenso wenig gelingen, wie die korrekte Darstellung der Figuren. Dabei sind es weniger grobe Patzer, als kleine Details die stören, wie z. B. der all zu vertrauensselige Umgang des Stationspersonals mit Jason Knight und Shilla, die zwar eine Menge für Vortex Outpost getan haben, aber dennoch ortsfremde Personen sind.
Die Handlung selbst ist leidlich spannend. Actionreich aber sehr oberflächlich entfaltet sich der Angriff der Fremden, bleibt aber ebenso blass wie das unbekannte Volk selbst.
Alles in allem kann man „Sturmangriff der Ts’gna“ zwar lesen, ein Glanzlicht der Serie „Rettungskreuzer Ikarus“ ist der 41. Band allerdings nicht.
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