Star Munchkin (Kartenspiel)
 
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Star Munchkin

Rezension von Stefan Sasse

 

Endlich! Worauf wir alle lange gewartet haben gibt es nun zu kaufen: Star Munchkin, oder auch: Munchkin goes Space.

Selbstverständlich ist diese Einleitung ironisch zu verstehen, denn an und für sich ist Star Munchkin überflüssig wie ein Kropf. Das galt natürlich auch für das erste Munchkin, hätte dieses nicht das Detail für sich in Anspruch nehmen können, ein unglaublich lustiges Spielsystem zu sein und nebenbei auch noch motivierend und ein bisschen innovativ.

Ein Hinweis an dieser Stelle: Star Munchkin ist ein eigenständiges Spiel, im Gegensatz beispielsweise zu „abartige Axt“ oder „Beschwörungsfehler“; es kann allerdings problemlos mit den anderen Munchkins kombiniert werden.

Wer das Original-Munchkin bereits kennt, kann diesen Absatz getrost überspringen, für alle anderen das Spielprinzip in Kürze: Munchkin ist ein Kartenspiel, dessen Ziel es ist, mit einem Charakter Stufe zehn zu erreichen. Stufen erhält man am einfachsten, indem man Monster abschlachtet; dazu benötigt man Ausrüstung, die man besiegten Monstern abnimmt und so immer stärker wird. Klingt wie Diablo, das Kartenspiel, und spielt sich auch so, was diesen Part betrifft. Allerdings ist Munchkin eine Parodie, und dementsprechend herb sollen die Angriffe auf die Lachmuskeln ausfallen, wenn man sich gegenseitig in den Rücken fällt und das Monster den Mitspieler vernichtet.

Was unterscheidet Star Munchkin nun aber von Munchkin? Nun, die Karten sind blau statt gelb, ein optisches Gimmick, dass das Auseinanderhalten der Kartensets sehr erleichtert. Statt Dungeon- öffnet man Stationstüren. Und Schätze sind Ausrüstung. Und, ach ja, die Karten haben einen Space-Hintergrund. So darf man beispielsweise ein Katzengadgeteer sein, anstelle eines früheren Orkpriesters. Und die Flüche heißen Fallen.

Diese magere Aufstellung macht bereits deutlich, dass im Endeffekt nur eine Umbenennung stattfand. Das einzig neue Gimmick sind die Handlanger, die im Gegensatz zum Mietling tatsächlich zu etwas Nutze sind und mitkämpfen oder andere tolle Sachen machen können. Prinzipiell wäre dagegen ja nichts einzuwenden, wenn die Witze auf den Karten das SF Genre gekonnt pointieren und damit zu hysterischen Lachanfällen animieren würden. Der Konjunktiv impliziert bereits, dass das nicht der Fall ist.

So bietet das Spiel Wortwitze um die –aser Waffen (Phaser, Laser, Maser, Taser, Kaser,….) und zig verschiedene Granatentypen (Biergasgranate, Rauchgranate,…). Doch das ist kein Vergleich zum Caipiranha, den Luftballons oder dem Babyöl.

 

Fazit:

Was bleibt, ist ein unorigineller Abklatsch von Munchkin, mit einem neuen Setting lau auf lustig getrimmt und in der Hoffnung auf viele Stammkäufer auf den Markt geworfen. Dabei bewahrheitet sich: es gibt nur ein Munchkin. Denn interessanter wird das auch durch die Kombination mit Star Munchkin nicht, nur wesentlich chaotischer und auch nur bedingt lustiger.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240612125036248a5597
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Titel: Star Munchkin

Spieldesign von Steve Jackson

Illustriert von John Kovalic

ISBN: 3937826386

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 20.10.2005, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 1421