Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (Autor: Ralph E. Vaughan)
 
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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine von Ralph E. Vaughan

Reihe: Die neuen Fälle des Meisterdetektivs Sherlock Holmes Band 1

 

Rezension von Frank W. Werneburg

 

Verlagsinfo:

In London verschwinden Menschen. Die Nächte verbreiten überall Angst und Schrecken, niemand fühlt sich mehr sicher. Man erzählt sich in den Straßen von Geistern, welche die Menschen entführen.

Als Sherlock Holmes durch H. G. Wells einen zurückkehrenden Zeitreisenden aufspürt, vermutet er einen Zusammenhang mit den Morden und ist der grausamen Wahrheit damit bereits sehr nah.

Es sind die Morlocks, die das viktorianische London terrorisieren.

Der Meisterdetektiv stellt sich ihnen entgegen.

 

Rezension:

In London verschwinden immer mehr Leute spurlos. Sherlock Holmes, der längere Zeit in Frankreich verbrachte, beschließt daher zurückzukehren. Die Spur führt ihn zu einem Schriftsteller namens H. G. Wells, der ihm von einem Erfinder erzählt, der eine Zeitmaschine konstruiert hat. Wells hat diese Erfindung sogar schon in einem Buch verarbeitet. Wie nahe dieses der Realität kommt, überrascht sogar Holmes. Um seine Heimatstadt zu retten, entschließt er sich, selbst mehrere Zeitreisen zu unternehmen.

 

Wer meine Rezensionen verfolgt, weiß natürlich, dass ich für phantastische Stoffe zu haben bin und auch schon einige Neo-Holmes-Bücher rezensiert habe. Da sollte Ralph E. Vaughans Geschichte doch eigentlich meinen Geschmack treffen. Leider treffen solche Theorien jedoch nicht immer ins Schwarze. Die Zeitreisethematik um die Morlocks, die man je nach Blickwinkel als SciFi oder auch als Fantasy betrachten kann, funktioniert für sich genommen ganz gut. Der Titel lässt jedoch primär an eine Sherlock-Holmes-Geschichte denken. Das ist dieses Buch jedoch überhaupt nicht. Natürlich gibt es einen Protagonisten dieses Namens, doch hat dieser mit Arthur Conan Doyles berühmten Detektiv aus Nr. 221b, Baker Street nahezu nichts zu tun. Dr. Watson tritt so gut wie überhaupt nicht in Erscheinung. Das typische ›Sherlock-Holmes-Gefühl‹, das nicht unwesentlich von der viktorianischen Atmosphäre lebt, kommt leider zu keinem Zeitpunkt auf. Auch dass das Geschehen aus der Sicht eines auktorialen Erzählers geschildert wird, wirkt irgendwie nicht Holmes-like. Der Autor wäre besser beraten gewesen, hätte er die auf Wells’ Die Zeitmaschine aufbauende Handlung mit einem eigenen Helden ins Rennen geschickt und Mr Holmes aus der Angelegenheit herausgelassen. Die Idee, dass die Morlocks die Zeitmaschine ihres Besuchers kopieren und mit dieser in die (aus ihrer Sicht) weit zurückliegende Vergangenheit reisen, wäre – besser aufbereitet – nämlich durchaus tragfähig. Die schlechte Kopie eines Sherlock Holmes stört da nur.

 

Fazit:

Der Held dieses Zeitreisekrimis hat mit dem Sherlock Holmes, den wir alle kennen, nur sehr wenig zu tun.

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Buch:

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine

Reihe: Die neuen Fälle des Meisterdetektivs Sherlock Holmes Band 1

Original: Sherlock Holmes and the Coils of Time, 2005

Autor: Ralph E. Vaughan

Übersetzung: Hans Gerwien und Andreas Schiffmann

Cover und Illustrationen: Mark Freier

Taschenbuch, 208 Seiten

Blitz, 1. Januar 2012

 

ISBN-10: 3898403238

ISBN-13: 978-3898403238

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle- ASIN: B00KCS69FA

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.07.2019, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 09:28, 17743