Das Revier der Raben ist Teil der Reihe Das geheime Leben der Tiere, in der Autoren und Künstler auf spielerische und unterhaltsame Weise Wissen aus verschiedenen Lebensräumen, hier etwa dem Wald, vermitteln. Dabei werden die Fakten in eine liebenswerte Geschichte verpackt, die sich an Kinder ab acht Jahren richtet, aber auch schon Jüngeren vorgelesen werden kann.
Chree und Graak sind ein erfahrenes Kolkrabenpärchen. Auch dieses Jahr bauen sie ihr Nest wieder hoch oben in einer Kiefer und brüten dort zwei Eier aus. Die Küken Roah und Krrik haben große Pläne, als sie heranwachsen – ein Revier zu erobern und die Welt zu sehen.
Doch es kommt anders als gedacht. Durch ein Gewitter stürzt Krrik aus dem Nest und wird von Menschen aufgenommen, die seinen gebrochenen Flügel heilen. Wird er so aber jemals wieder zurück zu seiner Familie finden und sein Ziel erreichen können?
Nach einem kurzen Ausflug an das andere Ende der Welt, kehrt die Geschichte nach Europa zurück und erzählt die Geschichte einer Kolkrabenfamilie, angefangen mit den Eltern Chree und Graak, die wieder einmal erfolgreich ihr Revier verteidigt haben und nun eine weitere Generation in die Welt bringen.
Während Roah bei ihren Eltern bleiben kann und endlich auch flügge wird, auszieht, um ihren eigenen Platz in der Gemeinschaft der Raben zu finden, erlebt ihr Bruder Krrik ganz andere Abenteuer, verletzt er sich doch noch als Nestling schwer und wird von Menschen aufgezogen, bis auch er wieder den Weg in die Freiheit und das Rabenleben findet.
Die Geschichte wird gezielt aus der Sicht der Raben, aber auch sehr liebevoll, verständlich und warmherzig, ist aber auch von viele Erklärungen durchzogen, die die Erlebnisse der Familie mit Fakten und Erkenntnissen der Wissenschaftler ergänzen.
So wird auf sehr spielerische und unterhaltsame Weise Wissen vermittelt und dem ein oder anderen Kind auch die Augen geöffnet, wie interessant die Welt der schwarzen Vögel sein kann. Und auch wenn für die Figuren alles gut aus geht, so werden doch die dunklen Seiten der Natur zumindest erwähnt und nicht beiseite geschoben.
Die Mischung ist gelungen und wird durch die Schilderung konkreter Beispiele um so lebensnaher und verständlicher – selbst erfahrene und erwachsene Leser können noch den ein oder anderen unbekannten Fakt entdecken.