Omen 2
 
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Omen 2

Rezension von Michael Schmidt

 

Omen, das Horror-Journal aus dem Hause Festa, ist ein unregelmäßig erscheinendes Magazin für „Die dunkle Seite der Phantastik“. Ursprünglich mit zwei bis drei Ausgaben pro Jahr geplant, wurde die Erscheinungsweise auf einmal pro Jahr umgestellt. Die vorliegende Ausgabe ist die zweite, für die nächste Nummer ist ein Band mit dem Schwerpunkt Brian Lumley geplant.

 

Omen selbst bietet eine Mischung aus Kurzgeschichten internationaler und deutscher Autoren, Interviews sowie Artikel und wird abgerundet durch die Fenster zur Phantastik, eine Rezensionssparte, in der bekannte Autoren wie Malte S. Sempten, Jan Gardemann und Uwe Voehl neu erschienene Bücher besprechen.

 

Im Kurzgeschichtenteil findet sich der vollständige Abdruck der Geschichte “Die Insel des Ud“, deren Abdruck im ersten Band wegen einer fehlerhaften Druckvorlage nicht vollständig war. Dazu kommt die Kurzgeschichte „Pickmanns Modell“ von HP Lovecraft, sowie eine Hommage an eben diesen Autor von Henry Kutter namens „Das Geheimnis von Schloss Kralitz“.

Als deutscher Vertreter erzählen D.Klug und Stefan Krüger die morbide Geschichte „Jack, der U-Bahn Klopfer“, welche von der monotonen Tätigkeit Jacks erzählen und recht schnell den nahenden Wahnsinn des Protagonisten hinaufbeschwören.

Der Amerikaner Brian McNaughton erzählt eine seltsame Geschichte über einen weiblichen Ghoul („Meryphillia“), die in der Tradition eines E.T.A. Hoffmann steht und über die morbiden Neigungen wahrer Liebe berichtet, über die Hoffnung eines Dichters in einen Ghoul und deren Liebe zu ebendiesem. Eine sehr lesenswerte und lyrische Geschichte, die allerdings des öfteren an eine Parodie erinnert.

Abgerundet wird der Band mit Kurzgeschichten von John Metcalfe („Das Ödland“) und Tim Powers „Wo sie lauern“.

 

Letzteres gibt uns die Gelegenheit zu den Interviews zu kommen. Sehr gut finde ich es, wenn wie bei Powers neben dem sehr informativen Interview eine Kurzgeschichte beigefügt ist, um sich ein Bild des Autoren zu machen. Weitere Interviews mit Clive Barker und Neil Gaiman geben Einblick in die Welt Hollywoods und sind sehr lesenswert. Zu Clive Barker findet sich ein weiterer Artikel, der sich mit den malerischen Fähigkeiten des bekannten Autoren beschäftigt. Abgerundet wird die Ausgabe durch einen Bericht über Mister Bradbury ( Autor der „Mars Chroniken“ und der Anthologie „Der illustrierte Mann“) aus der Feder von Paula Guran und einer Vorstellung des Alexander Grin, einem russischen Autoren. Gerade bei diesem Bericht, aber auch bei den Interviews fehlen für meinen Geschmack die bibliografischen Daten. Gerade bei Grin – der Artikel behandelt Ausführlich das Leben des Autoren – wäre eine kurze Einleitung, wer Grin ist und was sein Werk ausmacht, sehr hilfreich gewesen,

 

Ein ausdrucksstarkes Comic von Brian Calvin Anderson ziert den Mittelteil des Journals und gibt Omen Nr.2 samt Illustrationen und Abbildungen ein ganz eigenes Flair.

 

Die Fenster zur Phantastik besprechen Michael Siefeners „Somniferus“ und „Der Teufelspakt“, die Biografie „Edgar Allan Poe“ von Wolfgang Martynkewicz , die Anthologie „Die Alptraumfabrik“ von Robsie Richter, Andreas Grubers „Jakob Rubinstein“ und Boris Kochs „Dionysos tanzt“, eine Anthologie aus dem Verlag Medusenblut.

 

Zuletzt finden sich zwei Leserbriefe, in denen sich der Herausgeber nicht scheut, auch kritische Stimmen abzudrucken und zu kommentieren.

 

Insgesamt ist Omen Nr. 2 ein sehr abwechslungsreiches Magazin, das ich nur jedem Fan der „Unheimlichen Phantastik“ ans Herz legen kann. Und es bleibt zu hoffen, das Omen zu einer beständigen Einrichtung wird. Aber das wird die Zeit zeigen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405040928351ad62042
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Omen 2

Herausgeber: Frank Festa

Festa Verlag 2005

224 Seiten

12.95 Euro

ISBN 3-935822-89-8

erhältlich bei amazon

 


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Erstellt: 19.07.2005, zuletzt aktualisiert: 26.06.2022 20:36, 689