Ohne. Ende. Leben. (Autor: Libba Bray )
 
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Ohne. Ende. Leben. von Libba Bray

Rezension von Bine Endruteit

 

Verlagsinfo:

Cameron ist nicht gerade das, was man einen durchschnittlichen Jugendlichen nennen würde. In der Schule hat er keine Freunde, sein Notendurchschnitt ist unterirdisch und er bemitleidet sich gerne selbst. Um der Trostlosigkeit zu entkommen, greift er gerne mal zu einem Joint, doch als er plötzlich immer mehr verrückte Dinge sieht, verändert sich sein Leben schlagartig. Erst glaubten noch alle daran, dass Cameron auf einem besonders heftigen Drogentrip sei, doch die Ärzte finden heraus, dass er eine schwere Krankheit hat. Der Junge hat Creutzfeldt-Jakob, auch Rinderwahnsinn genannt. Er selbst fühlt geradezu, wie sein Gehirn langsam zu einem Schwamm wird. Niemand macht ihm Hoffnung, die Krankheit wird tödlich enden. Bis Dulcie in sein Leben tritt. Dulcie ist ein Engel im schrägen Gothic-Outfit und sie macht ihm klar, dass er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss. Cameron soll einen geheimnisvollen Dr. X finden, der ihn heilen kann, außerdem gilt es – natürlich – die Welt zu retten, was niemand anderer als er vollbringen kann.

 

Und so dauert es nicht lange, bis sich Cameron auf dem Weg ins Ungewisse befindet, wo das größte Abenteuer seines Lebens auf ihn wartet. Dabei wird er von dem Kleinwüchsigen Gonzo begleitet, der zwar Angst vor so ziemlich allem hat, aber trotzdem nicht unterzukriegen ist. Und zum krönenden Abschluss schließt sich der Gruppe sogar noch Balder an, ein nordischer Gott, der in der Gestalt eines Gartenzwergs gefangen ist.

 

Rezension:

Die Autorin Libba Bray ist in Deutschland mit ihrer Trilogie "Der geheime Zirkel" bekannt geworden, einer Fantasy-Geschichte, die im Mädcheninternat eines vergangenen Jahrhunderts spielt. "Ohne. Ende. Leben." ist völlig anders. Der Protagonist Cameron ist ein Jugendlicher mit einem frechen Mundwerk, der sich nichts sagen lässt, er zieht sein Ding durch. Da der Roman aus seiner Sicht geschrieben ist, bedient sich die Autorin einer typischen Jugendsprache. Leider wirkt das manchmal etwas unbeholfen und nicht ganz authentisch.

 

Die ersten Hundert Seiten der Geschichte lesen sich recht zäh, denn es passiert noch nicht viel Ungewöhnliches, man lernt lediglich Camerons Alltag kennen. Erst später wird klar, dass alles für ihn Wichtige, sich in seinem Abenteuer wiederfindet. Trotzdem hätte man diesen Teil gerne etwas kürzen dürfen. Geht es dann endlich richtig zur Sache und das Abenteuer auf der Suche nach Heilung und Rettung hat begonnen, ist es aber auch eher die Situationskomik, die einen noch auf den Seiten hält, denn die Spannung. Man bekommt eine Aneinanderreihung von unterschiedlichen Begebenheiten geliefert, die nur grob miteinander verbunden sind. Alles wirkt wie der wirre Traum, der es auch tatsächlich ist. Von Anfang an macht die Autorin kein Geheimnis daraus, dass es sich bei Camerons Abenteuer um eine ersonnene Geschichte handelt, die nur in seinem Kopf stattfindet. Da der Verlauf seiner Krankheit auch bereits zu Anfang erklärt wird, ist nicht mal überraschend, wie alles endet. Hier hätte man sich wirklich etwas mehr Finesse in der Erzählung gewünscht.

 

Das Cover soll wohl an "Per Anhalter durch die Galaxis" erinnern, damit hat sich der Verlag aber keinen Gefallen getan. Außer, der der Inhalt humoristisch ist und durchaus einige Situationen bietet, die zum Schmunzeln einladen, erinnert nämlich nichts an den Kultroman. "Ohne. Ende. Leben." ist noch nicht mal Science Fiction.

 

Fazit:

Das größte Highlight der Geschichte sind die kleinen Spitzen auf unsere Gesellschaft, die auf völlig übertriebene und überzogene Art eingebaut wurden. Allen voran eine Kirchengemeinde, in der man immer nur froh und glücklich sein muss. Für sich genommen machen einige, kleinere Abschnitte wirklich eine Menge Spaß, nur im Ganzen kann die Geschichte nicht überzeugen. Schade, aber von Libba Bray ist man wahrlich besseres gewohnt.

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Buch:

Ohne. Ende. Leben.

Original: Going Bovine

Autor: Libba Bray

Übersetzer: Siggi Seuß

Taschenbuch, 560 Seiten

Deutscher Taschenbuch Verlag, 1. Mai 2011

 

ISBN-10: 9783423248792

ISBN-13: 978-3423248792

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.04.2011, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:05, 11755