GO! Die Ökodiktatur von Dirk C. Fleck
Rezension von Marianne Labisch
Ezra, Lari und Percy, drei Jugendliche, wollen einmal erleben, wie es ist, in einem Auto zu fahren. Natürlich sind diese in der Ökodiktatur längst von den Straßen verbannt, aber Lari und Percys Opa hat einen Porsche versteckt, der noch funktionsfähig ist. Sie kleiden sich im Stil der vergangenen Zeit und fahren los. Das Vergnügen ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn eine Streife wird auf sie aufmerksam und nimmt die Verfolgung auf. Im Wissen, dass es vor den Verfolgern kein Entkommen gibt, lassen sie den Wagen stehen und laufen in unterschiedlichen Richtungen davon. Percy und Ezra werden gefasst, Lari entkommt. Einer kommt ins Stadtlager, der andere wird zum Strafdienst abkommandiert. Lari geht in eine Kommune, in der die Menschen sich an den Weisheiten der Indianer orientieren. Der Opa mag nicht allein sein und geht ins Altersheim.
In einem anderen Strang der Handlung kommt Iris Blume, die mit dem Informationsminister Martin Heil zusammenlebt, hinter mehrere Regierungsgeheimnisse und muss mich sich ausmachen, wie sie damit umgeht.
Die Welt, die Dirk C. Fleck malt, ist reichlich düster. Die Menschen, die ursprünglich handelten, um die Erde vor der Zerstörung zu retten, setzten sich nun rigoros über alle Menschenrechte hinweg. Sie morden, manipulieren, verbannen und lassen es sich selbst dabei gut gehen.
All die Vergehen, die Fleck aufzeigt, sind schlimm und ich stimme ihm zu, wenn er sagt, dass wir aktiv werden müssen, aber ich hoffe, dass der Mensch besser ist, als er hier skizziert wird. Für mich war der Stoff oft harter Tobak, aber vielleicht ist es nur so möglich, auf Probleme aufmerksam zu machen.
Wenn man bedenkt, dass es immer noch Personen gibt, die meinen, die ganze Sache mit der globalen Erderwärmung, mit dem Schadstoffausstoß und der Vermüllung der Meere sei halb so wild, sollte es mehr Bücher wie dieses geben.
Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, waren die schnellen Perspektivwechsel. Immer, wenn ich mich gerade mit einer Person anfreunden wollte, war schon die nächste an der Reihe.
Ich kann dieses Buch trotzdem empfehlen.
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