Elfe, Zwerg, Paldin, Vagabund und Magier – Tanaqui, Gjalar, Bowden, Limbo und Kato haben kaum etwas gemeinsam. Teilweise sind ihre Völker sogar verfeindet. Als jedoch ständig eigenartige Waldbrände ausbrechen, die auch Felder verwüsten, werden sie zu einer unfreiwilligen Gemeinschaft, die sich auf die Suche nach der Ursache macht. Das gegenseitige Misstrauen ist da auch nicht gerade hilfreich, und gefährlich wird es obendrein.
Was Bernhard Trecksel mit der mit diesem Band beginnenden Dilogie vorlegt, kommt einer klassischen High-Fantasy-Quest sehr nahe. Der Unterschied zu vielen anderen Vertretern dieses Genres besteht darin, dass das eigentliche Ziel dieser Quest den Mitgliedern der eher unfreiwilligen Schicksalsgemeinschaft genauso unklar ist wie dem Leser. Fest steht lediglich, dass das Entstehen dieser alle Völker bedrohenden Waldbrände unterbunden werden muss. Wer oder was ›der Feind‹ im Hintergrund ist, ist dagegen völlig offen. So dauert es auch einige Seiten, bis die Geschichte ›in Schwung‹ kommt und sich zu einem richtigen Abenteuer entwickelt.
Der eigentliche Gegner – so viel kann ich wohl verraten – bleibt auch am Ende dieses Bandes noch unbekannt. Im Gegenteil: Auf den letzten Seiten zeigt sich eine neue Partei, die alles sogar noch rätselhafter macht. Selbst die Bedeutung der der Dilogie den Titel gebenden 4 Könige bleibt vorerst offen. Einerseits hält das natürlich die Spannung hoch, andererseits würde man sich als Leser jedoch auch endlich mal ein paar echte Antworten wünschen.
Zu den Stärken dieser Geschichte gehören zweifellos die interessanten Charaktere, die trotz aller persönlichen Gegensätze eine interessante Gruppendynamik entwickeln. Keinen von ihnen könnte man als klassischen Helden bezeichnen. Alle haben auch ihre negativen Seiten, alle ihre schwarzen Flecken in ihrer Vergangenheit. Auf das Dilogie-Finale darf man da sicher gespannt sein.