Ein echt weißer Ritter (Autorin: Mercedes Lackey, Die verzauberten Reiche, Bd. 2)
 
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Ein echt weißer Ritter von Mercedes Lackey

Reihe: Die verzauberten Reiche, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

In ihrem Heimatland USA ist Mercedes Lackey eine beliebte Bestsellerautorin, die sich vor allem mit ihren Romanen um die „Herolde von Valdemar“ in die Herzen ihrer Leser schrieb. Hier dagegen ist sie eher unbekannt, und es erscheinen allenfalls Werke, die sie entweder in Zusammenarbeit mit anderen Autoren oder mit einem bestimmten Hintergrund verfassen. Der Verlag in dem die Romane um „Die verzauberten Reiche“ erscheinen, konzentriert sich nämlich vor allem auf Romanzen im Fantasy-Gewand. Und so sollte man von dieser Reihe auch nicht mehr erwarten. Sie begann im vergangenen Jahr mit dem Roman „Gute Fee in Ausbildung“ und wird nun mit „Ein echt weißer Ritter“ fortgesetzt.

 

Andromeda, alias Andie sieht sich selbst eigentlich nicht unbedingt als Prinzessin. Sie erwartet weder auf Händen getragen noch umschwärmt zu werden, sondern lebt abseits vom Hof zufrieden in ihrer eigenen kleinen Welt. Sie muss nicht so um Mittelpunkt stehen wie ihre Mutter Cassiopeia, die nach dem Tode ihres schon eine ganze Weile das Königreich Arcardia ganz alleine regiert, nur unterstützt von dem weisen Ratgeber Solon, der Andie jedoch eher unsympathisch ist.

Allerdings fragt sie sich auch immer wieder, woher eigentlich der Reichtum kommt, den die Königin seit einigen Jahren mit vollen Händen ausgibt, denn eigentlich ist das Reich gar nicht so begütert wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Aber die Bücher, die sie so gerne schätzt, geben auch keine wirkliche Antwort auf diese drängenden Fragen.

Bald hat sie auch keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Weil ihre Mutter entscheidet, dass sie langsam erwachsen werden muss, wird ihr Leben ordentlich durcheinander gewirbelt, weil sie sich einige Dinge wie das Klettern auf Bäume nicht mehr so einfach erlauben darf.

Dann wird sie auch noch mit der harten Wirklichkeit konfrontiert, denn ein Drache beginnt das Land zu terrorisieren. Besänftigen kann man ihn der Legende und Tradition zufolge nur mit Jungfrauen.

Da auch die Prinzessin von dem Losverfahren nicht ausgeschlossen ist, kommt es wie es kommen muss. Andie wird zu einem der Opfer bestimmt und dem Drachen ausgeliefert. Doch dann taucht überraschend ein tapferer Kämpe namens George auf und stellt sich gegen das Untier. Damit sind die Abenteuer der jungen Prinzessin noch nicht zu Ende, denn schon bald zeigt sich, dass einige Dinge anders sind als sie scheinen und mehr Leute Geheimnisse vor der Welt haben als gedacht...

 

Ganz so schrecklich wie der Klappentext und das Titelbild suggerieren ist „Ein echt weißer Ritter“ nicht. Wenn man eine platte Situationskomödie um einen tollpatschigen Drachentöter und eine kecke Prinzessin erwartet, wie beides suggeriert, wird man allerdings enttäuscht. Die Geschichte ist weit davon so klischeehaft zu sein. Zwar bedient sich die Geschichte auch der notwendigen Versatzstücke aus Sagen und Märchen – in diesem Falle sind es Elemente aus der griechischen „Perseus“-Sage (das stimmungsvolle antik angehauchte Ambiente und die Namen der Figuren) und der Legende um „George den Drachentöter“.

Aber sie macht daraus eine eigenständige Geschichte, die sich später auch noch gelungen in den allgemeinen Kontext einfügt. Auch Elena, die Gute Fee, und ihr Gefährte Alexander spielen später eine Rolle und die Magie, die diesen märchenhaften Kontext zusammen hält. Was sich zunächst wie eine vergnügliche Komödie liest, wird sehr schnell spannend, lädt immer wieder zum Schmunzeln ein und nimmt auch das ein oder andere Klischee auf die Schippe. So kann zum Beispiel die Anhänglichkeit von Einhörnern sehr anstrengend werden, wenn man sie überhaupt nicht brauchen kann. Nur am Ende beschreibt die Autorin die Geschehnisse ein wenig überhastet, dafür versöhnt das stimmungsvolle Happy End.

 

Alles in allem ist „Ein echt weiter Ritter“ ein unterhaltsames Buch, dass zwar nicht sonderlich in die Tiefe geht, sein Abenteuer aber spannend und mit einem angenehmen Augenzwinkern erzählt. Wer diese leichten und frechen Geschichten mit einem Spritzer Romantik mag und sich einfach nur entspannen will, greift jedenfalls nicht unbedingt daneben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240517193249a71ad15e
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Ein echt weißer Ritter

Reihe: Die verzauberten Reiche, Bd. 2

Autorin: Mercedes Lackey

broschiert, 350 Seiten

Übersetzung aus dem Englischen von Sandra Müller

Titelbild von Tim S. Weifenbach

Blanvalet, erschienen September 2009

ISBN-10: 3442243661

ISBN-13: 978-3442243662

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.12.2009, zuletzt aktualisiert: 15.04.2024 08:05, 9778