Downsizing
 
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Downsizing

Die Ressourcen der Erde neigen sich dem Ende zu und der Planet platzt aus allen Nähten. Um das Problem der Überbevölkerung zu lösen, haben norwegische Wissenschaftler eine Methode entwickelt, mit der sie Menschen schrumpfen und somit ihre Bedürfnisse und ihren Konsum enorm verringern können. Ein zwölf Zentimeter kleiner Mensch verbraucht schließlich weniger Wasser, Luft und Nahrung als ein großer. In der Hoffnung auf ein glücklicheres und finanziell abgesichertes Leben in einer besseren Welt, entscheiden sich Durchschnittsbürger Paul Safranek und seine Frau Audrey ihr stressiges Leben in Omaha hinter sich zulassen und ihr großes Glück in einer neuen »geschrumpften« Gemeinde zu suchen. Eine Entscheidung, die ein lebensveränderndes Abenteuer bereithält …

Filmkritik

von Armin Rößler

 

Darüber kann der Durchschnittsmensch schon mal nachdenken: Auf Däumlingsgröße verkleinert, verbraucht man weniger Ressourcen und hat geringere Kosten, ergo gewinnt das vor der Schrumpfung angesparte Vermögen und veräußerte Besitztum um ein Vielfaches an Wert. Otto Normalbürger ist auf einen Schlag Millionär und darf in der Welt der Kleinen, passenderweise »Leisureland« (Freizeitland) genannt, den lieben langen Tag wahlweise die Füße hochlegen oder die Seele baumeln lassen. Schön wär’s, lieber Downsizing-Regisseur Alexander Payne (Oscar-prämiert für zwei Drehbücher), wenn die Welt so einfach wäre. Aber erstens gibt es immer einen, der noch ein bisschen reicher ist, zweitens lässt sich ein nicht vorhandenes Vermögen nicht vervielfachen und drittens läuft halt oft nicht alles nach Plan.

 

Erfahrungen, die Paul Safranek (Matt Damon) macht, kaum dass er sich auf zwölf Zentimeter schrumpfen lässt. Doch dem Film ist nicht daran gelegen, Pauls Malaise auszukosten. Stattdessen lässt er ihn in einer harten Wendung seinem schwerreichen Nachbarn Dusan (Christoph Waltz) und der vietnamesischen Dissidentin Ngoc Lan (Hong Chau) begegnen, die sich als Putzfrau abrackert. Aus der Science-Fiction-Satire wird Sozialkritik mit dem Holzhammer und romantisch wird’s plötzlich auch noch – das passt vorne und hinten nicht zusammen. Zumal es im letzten Drittel in einem weiteren bizarren Handlungsschwenk noch viel schlimmer kommt, steht doch plötzlich die Ökokatastrophe vor der Tür – nur eine Gruppe weltfremder Norweger weiß den vermeintlichen Ausweg.

 

Natürlich ist das Gagpotenzial von Komödien wie Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft (1989) irgendwann verbraucht. Welcher Teufel Payne geritten hat, in »Downsizing« gleich zweimal einen harten Kurswechsel vorzunehmen, bleibt trotzdem schleierhaft. Zumal das erste Drittel des Films eindeutig das beste ist und alles, was danach kommt, höchst unausgegoren wirkt. Und da ist die Frage, warum Ngoc Lan mit einem derart schauderhaften Akzent sprechen muss, noch nicht einmal andiskutiert.

 

2 Sternchen

 

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Downsizing

Jahr: 2017

Regie: Alexander Payne

SF-Film

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Matt Damon

  • Kristen Wiig

  • Neil Patrick Harris

  • Jason Sudeikis

  • Alec Baldwin

  • Christoph Waltz

  • Hong Chau

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Erstellt: 23.01.2018, zuletzt aktualisiert: 23.05.2024 18:34, 16426