Der Schrei des Falken (Autorin: Osanna Vaughn; Das Erbe der Runen)
 
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Der Schrei des Falken von Osanna VAughn

Reihe: Das Erbe der Runen

Rezension von Carmen Huber

 

Der dreizehnjährige Alduin lebt mit seiner Mutter von der Welt völlig abgeschirmt in einer kleinen Hütte mitten im Wald. Doch als er dann ein verlassenes Falkenküken findet und es mit nach Hause nimmt, ändert sich sein Leben schlagartig. Denn schon bald bemerkt der Junge, dass zwischen ihm und dem Falkenjungen eine besondere Verbindung besteht. Alduin gibt seinem neuen Freund den Namen Rihscha. Von seiner Mutter erfährt er später, dass auch sein Vater ein Falkner war – er hatte die Fähigkeit, mit einem Falken eine geistige Verbindung einzugehen. Doch in vieler Hinsicht ist Alduins Bindung zu Rihscha ungewöhnlich: Erstens ist Alduin eigentlich zu jung, um sich schon mit einem Falken zu verbinden, und zweitens ist Rihscha ein wilder Marvenfalke, eine sehr seltene Falkenart mit wunderschönem blaugrünen Gefieder.

 

Auch Alduins Mutter erkennt, dass ihr Sohn die Fähigkeit eines Falkners geerbt hat. So machen sich die beiden auf den Weg in die Stadt Sanforan, damit Alduin dort eine Ausbildung zum Falkner machen kann. Unterwegs schließt sich ihnen der Jäger Bardelph and und wird für die beiden bald ein guter Freund. Für Alduin ist es anfangs nicht leicht, sich außerhalb seiner kleinen heilen Welt zurechtzufinden, doch zugleich ist das für ihn das Abenteuer seines Lebens. Doch nur wenig später entdeckt der Junge eine weitere Gabe an sich, die er von seiner Mutter geerbt hat: Alduin hat das zweite Gesicht, er kann in die vielleicht die Rettung ganz Nymaths sein könnte ...

 

 

Gleich auf den ersten Blick fällt die schöne und passende Gestaltung des Buches auf: „Der Schrei des Falken“ ist ein hübsches Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen mit einem passenden Coverbild, das einheitlich in Blautönen gehalten wird. Im Inneren findet man eine Karte von Nymath sowie einen Stadtplan von Sanforan, zudem gibt es noch ein Glossar, eine kurze Übersicht über die Stämme und Völker Nymaths, ein kurzer Text über Runen sowie eine Liste mit allen Runen und ihre Bedeutung. Wie auch bei den anderen Nymath-Romanen gibt es außerdem wieder eine CD zum Buch mit Songs von Anna Kristina. Die Texte dazu hat die Autorin selber verfasst, man kann sie zudem im Buch nachschlagen. Die Musik ist wieder mystisch und angenehm zu hören, allerdings ist eine CD mit nur drei Songs und insgesamt einer Länge von etwa 12 Minuten doch recht kurz. Zwar finde ich die Idee mit „Soundtrack zum Buch“ an und für sich ziemlich gut, doch sollte die CD dann schon etwas länger sein. Denn wenn man sie wirklich während dem Lesen hört und dann über einen längeren Zeitraum alle 10 –15 Minuten wieder das gleiche Lied zu hören bekommt, so verliert die Musik dadurch doch ziemlich ihren Reiz.

 

Im Großen und Ganzen hat die Autorin die bereits von Monika Felten kreierte Welt nicht weiter ausgebaut, sondern lediglich deren Ideen in ihre Geschichte einfließen lassen. Doch das tut dem Buch keinen Abbruch, auch wenn es für Leser, die bereits die anderen Nymath-Romane kennen, nur mehr wenig zu entdecken gibt. Teils liest sich die Geschichte sogar fast wie ein Kriminal- oder Abenteuerroman, während Magie und Übersinnliches oft nur zweitrangig ist. Entführungen und die Suche nach dem Täter, die Erforschung längst vergessener Gänge unter der Stadt – all das sind typische Elemente einen Jugendromans. Zwar ist „Der Schrei des Falken“ in sich abgeschlossen und durchaus auch eigenständig lesbar, doch trotzdem bleiben zum Schluss noch ein paar Fragen offen, die hoffentlich in der angekündigten Fortsetzung beantwortet werden.

 

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, die Spannung hält sich im Allgemeinen recht gut, und auch die Personen wirken großteils sympathisch und interessant. Nur die „Bösewichte“ sind doch großteils nach dem üblichen Schema gestaltet worden und konnten mich nicht so wirklich überzeugen, sie sind doch recht stark von üblichen Vorurteilen geprägt. Was mich auch noch störte, war die Tatsache, dass Alduin vieles zu leicht fällt. Durch die Tatsache, dass ihm sein Schicksal vorherbestimmt ist, wird ihm oft die richtige Richtung regelrecht gewiesen und ihm meist sogar noch der Weg frei geräumt. Für mich war das ein wenig enttäuschend, denn das nimmt der Geschichte ihre Lebendigkeit und einen Teil ihrer Spannung, vieles wirkt zu mühelos und ist vorhersehbar. Ansonsten aber bietet „Der Schrei des Falken“ gute und angenehme Unterhaltung vor allem für jüngere Leser, die mit der Abenteuergeschichte um einen Jungen und seinen Falken sicher mitfiebern werden.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024052219321936ddf52e
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Buch:

Der Schrei des Falken

inkl. Audio-CD

Reihe: Das Erbe der Runen

Autor: Osanna Vaughn

Gebundene Ausgabe - 421 Seiten

Verlag: Arena

Erscheinungsdatum: November 2005

ISBN: 3401056131

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 17.12.2005, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:43, 1637