Der Krieg der Puppenspieler (Autoren: Edward M. Lerner und Larry Niven)
 
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Der Krieg der Puppenspieler von Larry Niven und Edward M. Lerner

Reihe: Ringwelt

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Eine Reihe explodierender Sonnen droht die Galaxis zu vernichten. Als das Volk der Puppenspieler sich in Sicherheit bringen will, versperrt ihnen unversehens eine feindliche Spezies den Weg. Ein Krieg ist unvermeidlich, doch sind die Puppenspieler im Grunde ein Volk von Feiglingen. In ihrer Not suchen Sie sich Hilfe - ausgerechnet bei dem paranoiden Menschen Sigmund Ausfaller ...

 

Rezension:

Der dritte Band der Puppenspieler-Reihe und Fortsetzung der Zusammenarbeit von Larry Niven und Edward M. Lerner bietet in erster Linie gewohnte Space Opera Kost.

Die Handlung um die Menschen von New Terra wird verknüpft mit diversen anderen Strängen des Ringwelt-Universums. Es gibt ein (indirektes) Wiederlesen mit Brennan, den Paks und Flatlandern.

Die im Weltenwandler bereits vorgestellten Gw’oth haben eine rasante Entwicklung hinter sich und jagen einen Hilferuf in Richtung New Terra. Mit Erstaunen bemerken die Menschen den Entwicklungssprung der Seesterne, die sich in Achter-Blöcken zusammenschließen können und deren geistige Poztenz sich dadurch vervielfacht.

Auf ihrem Weg in das All haben sie nicht nur die Funkboje der Menschen von New Terra entdeckt, sondern etwas seltsames, dass sich ihnen aus der Tiefe des Raume nähert.

Schon bald wird klar, dass in der Flugrichtung der Weltenflotte, New Terras und des Planeten der Gw’oth mehrere Wellen von Pak-Raumschiffen angebraust kommen und auf ihrem Weg jede Zivilisation auslöschen.

Denn Pak-Protektoren eliminieren jegliche potentielle Gefahr für ihre Brüter. So muss sich also Siegmund Ausfaller etwas einfallen lassen, damit es nicht zur Katastrophe kommt...

 

Als Leser der deutschen Übersetzung ist es nicht leicht zu beurteilen, wem wir die stilistischen Schwächen des Romans zu verdanken haben, aber Ulf Ritgen scheint zumindest nicht viel Herzblut in die Übersetzung gesteckt zu haben.

 

Die Handlung lebt von der Verknüpfung mit den anderen Werken und ist für Neueinsteiger wenig geeignet. Sind die Hintergründe jedoch bekannt, entfaltet sich eine recht breit gestreute Fortsetzung, die an etlichen Stellen die Geschichte fortschreibt, beziehungsweise neue Verbindungen herstellt. Es wird der gesellschaftliche Hintergrund der Paks weiter ausgebaut, wir erfahren etwas über Pak-Welt und die Auswirkungen der Explosion des galaktischen Zentrums, vor dem ja auch die Puppenspieler fliehen.

Allerdings bleibt das Autorengespann hier doch recht blutleer und bietet wenig Neues an. Die Pak erscheinen nicht lebendiger, sondern im Gegenteil noch eindimensionaler, wie auch schon in zunehmendem Maße die Puppenspieler.

Überhaupt konzentriert sich alles immer wieder auf Ausfaller, dessen Paranoia schon arg ausgeknautscht wurde.

Einzig die Gw’oth mit ihrer teilweise erfrischend jugendlichen Naivität bringen etwas Schwung in den alten Haufen bekannter Stereotype. Aber zum Ende hin sind auch sie etabliert und folgen nicht nur symbolisch den anderen auf bekannten Wegen.

Nivens Ringwelt-Universum lebt schon lange nicht mehr von großen technologischen Konzepten. Zwar gibt es auch dieses Mal wieder etliche Beschreibungen von Technik und physikalischen Prozessen, aber geht davon keine Faszination aus, im Gegenteil, man bleibt als Leser dabei eher kalt. Das mag daran liegen, dass man zu keiner Zeit wirklich um die Figuren fürchten muss. Immer dann, wenn der Leser überrascht werden soll, gibt es Perspektivwechsel, damit man ja nicht erfährt, was die Kontrahenten gerade für Gegenaktionen austüfteln. Dam man aber ansonsten alle Pläne haarklein auseinandergesetzt bekommt, riecht diese Lesermanipulation nur allzu deutlich nach deus ex machina.

Dem ordnet sich auch der Schluss unter, denn es gilt ja die Folgebände zu erklären. Verrat der Welten erscheint im März 2012.

 

Das Titelbild von Arndt Drechsler hat leider erneut keinen Bezug zum Inhalt, immerhin passt das Layout zur Reihengestaltung.

 

Fazit:

Solide Hausmannskost und eine umfangreiche Weiterführung des Ringwelt-Universums, leider mit starken stilistischen Schwächen und lediglich marginaler Charakterisierung der Figuren. Der Krieg der Puppenspieler ist nur etwas für Fans der Reihe.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240515193718cf9190d0
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Buch:

Der Krieg der Puppenspieler

Autoren: Edward M. Lerner und Larry Niven

Reihe: Ringwelt

Original: Destroyer of Worlds, 2009

Übersetzer: Ulf Ritgen

Cover: Arndt Drechsler

Bastei Lübbe, 17. März 2011

Taschenbuch, 557 Seiten

 

ISBN-10: 3404243986

ISBN-13: 978-3404243983

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle ASIN: B004T1P9PM

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle Edition


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Erstellt: 28.01.2012, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 12355