Damien und die Silbernadel von Matthias Boden
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Der junge Damien muss nach den Sommerferien auf eine neue Schule wechseln. Dort erfährt er durch eine Führung mit seinen Freunden, dass diese Schule eine lange zurückreichende Vergangenheit besitzt. Unter anderem gab es auch eine Geschichte eines alten Mannes, der vor vielen Jahren im Nebenhaus lebte. Der alte Jeremias, der erste Besitzer und Arbeiter, der das alte Gemäuer bauen ließ, versteckte dort lange vor dem Krieg einen wertvollen Schatz. Laut den Lehrern konnten die Reichtümer noch nicht gefunden werden. Zusammen mit seinen Freunden Laura und Ralf findet er auch eine erste Spur. Neben dem langweiligen Schulalltag beginnen die Drei der Spur zu folgen. Die drei beginnen bald schon daran zu zweifeln, ob es diesen Schatz auch wirklich gab, denn um ihn zu finden müssen sie viele Rätsel lösen.
Rezension:
Damien und seine Freunde kommen auf eine neue Schule, um deren Vorgeschichte sich eine alte Legende webt. Wie schon Generationen an Schülern vor ihnen machen sie sich auf die Suche nach dem legendären Schatz, der auf dem Gelände versteckt sein soll. Im Gegensatz zu ihnen scheinen sie allerdings wirklich auf eine heiße Spur zu stoßen.
Ähnlich wie auch andere Autoren von Jugendabenteuern lässt auch Matthias Boden seinen Protagonisten Damien in einer ganz normalen Situation starten, dem Wechsel an eine neue Schule. Die Situation dürfte natürlich zahlreichen jetzigen und ehemaligen Schülern bekannt vorkommen. Dass man die neue Umgebung erst mal erkunden muss, ist da normal. Im Gegensatz zu den meisten Schülern gibt es für Damien und seine Freunde allerdings wirklich etwas zu entdecken. Dieses Abenteuer erweist sich auch als so interessant, wie es sich anhört.
Allerdings hat das Buch auch seine Schwächen, und die bestehen einerseits in schriftstellerischen Mängeln wie mehrfachen Wiederholungen von Tatsachen, die jeder (auch junger) Leser schon bei der erstmaligen Erwähnung verstanden hat, Zeitfehlern und ausgiebigen Abschweifungen zu Themen, die mit der Geschichte absolut nichts zu tun haben, andererseits leider auch in großen Logiklöchern. Zu diesen Logiklöchern gehört beispielsweise, dass der Protagonist und seine Freunde nach Abschluss der Grundschule ans Gymnasium beziehungsweise die Realschule (beides innerhalb der Gesamtschule, die der Handlungsort ist) wechseln, sie aber schon 13 Jahre als sind. Auf der Schatzsuche müssen die Freunde auch in alten Urkunden suchen und stellen fest, dass in das Rätsel ein Graf, der damals 28 Jahre alt war, und dessen 16-jähriger Sohn verwickelt sind. Der Graf muss wirklich sehr früh für Nachwuchs gesorgt haben! All das stört den Lesegenuss doch deutlich. Nach einer gründlichen Überarbeitung könnte das Abenteuer der 3 Freunde aber bestimmt überzeugen.
Fazit:
Eine interessante jugendliche Schatzsuche, die allerdings eine schriftstellerische Überarbeitung nötig hätte.
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