Circes Rückkehr (Autor: Libba Bray; Der geheime Zirkel Bd.2)
 
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Circes Rückkehr von Libba Bray

Reihe: Der geheime Zirkel Bd.2

Rezension von Nadine Dilger

 

Gemma gibt sich die Schuld an Pippas Tod und wird seitdem von Gewissensbissen und Schreckensvisionen geplagt. Auch die Tatsache, dass die Magie im Magischen Reich nun befreit ist und wieder gebunden werden muss, liegt ihr schwer auf dem Herzen. Nun liegt es an ihr, die restlichen Schwestern des Ordens des aufgehenden Mondes zu finden und die Magie im Magischen Reich erneut zu binden, bevor Circe Schaden anrichten kann.

Während Gemma in den Weihnachtsferien bei ihrer Familie in London ist, versucht sie zusammen mit ihren Freundinnen Felicity und Ann, den Tempel zu finden, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Als die drei ins Magische Reich zurückkehren, erwartet sie dort eine Überraschung: ihre verstorbene Freundin Pippa ist im Magischen Reich und freut sich riesig, ihre drei Freundinnen endlich wieder in die Arme schließen zu können. Auch Gemma freut sich, Pippa wieder zu sehen, aber trotzdem wird sie ihr Misstrauen Pippa gegenüber nicht los. Von ihrer Mutter weiß sie, dass Verstorbene ins Totenreich übergehen müssen, um nicht böse zu werden.

Zu viert und mit der Hilfe des Schiffes Medusa, dass durch einen Zauberbann dazu gezwungen wird, dem Orden des aufgehenden Mondes zu dienen und niemals zu lügen, machen sich Gemma, Felicity, Ann und Pippa auf den Weg, um den Tempel zu finden.

Auch in der richtigen Welt setzen Gemma und ihre zwei Freundinnen die Suche fort: sie vermuten, dass die neue Lehrerin auf der Spence-Akademie, Miss McChennmine, Circe sein könnte. Natürlich geht Gemma der Sache nach und bekommt dabei Hilfe von der ehemaligen Lehrerin Miss Moore und dem geisteskranken Mädchen Nell, das ebenfalls in den Orden des aufgehenden Mondes eingeweiht ist. Dass Gemma die verwirrenden Botschaften von Nell nicht richtig deutet, merkt sie aber zu spät…

 

 

Circes Rückkehr ist, genauso wie der erste Band Gemmas Visionen, mehr als nur ein einfacher Fantasyroman. Libba Bray hat die damalige englische Gesellschaft gut eingefangen und dadurch wirkt das Buch sehr authentisch. Auf den ersten Blick ist die englische Gesellschaft allzu perfekt und leistet sich einer auch nur eine kleine Schwäche in der Öffentlichkeit, gibt es einen Skandal. Deshalb werden Probleme immer streng geheim gehalten, sodass man zweimal hinschauen muss, um die Gefühlswelt einzelner Personen erkennen zu können. Auch die Gefühle der drei Freundinnen Gemma, Felicity und Ann werden wieder gut rüber gebracht, sind jedoch nicht gleich auf den ersten Blick sichtbar. Schon in Gemmas Visionen konnte man einen kurzen Blick in das teilweise trostlose Leben der Mädchen werfen und in Circes Rückkehr wird dies nun noch vertieft. Vor allem über die temperamentvolle, selbstbewusste und freche Felicity erfährt man einiges mehr und es kommen Geheimnisse ans Licht, die man nie für möglich gehalten hätte. Auch über die schüchterne Ann erfährt man mehr. Um endlich einmal beachtet zu werden und ihrem Traum ein bisschen näher zu kommen, denken sich Ann und Felicity eine Geschichte aus, die Ann fälschlicherweise von der einfachen Stipendiatin zur Edeldame aufsteigen lässt. Diese Lüge ermöglicht es Ann nicht nur, die Ferien bei Felicity zu verbringen, statt alleine in der Spence-Akademie, sie lernt endlich, selbstbewusster zu sein und sie kommt ihrem heimlichen Schwarm, Gemmas Bruder, näher, der es nur auf wohlhabende, heiratswillige Mädchen abgesehen hat. Gemma, die durch ihre Visionen und der Suche nach dem Tempel eigentlich schon genug um die Ohren hat, lernt den attraktiven und wohlhabenden Simon Middleton kennen, der offenbar ein Auge auf sie geworfen hat. Ihre Gefühle geraten dadurch stark ins Schwanken, da sie sich ebenfalls zu Simon hingezogen fühlt, aber gleichzeitig auch Kartik nicht vergessen kann.

 

Die Charaktere in Circes Rückkehr sind sehr vielfältig, tiefgründig und authentisch. Mit der Hauptperson Gemma kann man sich sehr gut identifizieren und auch Felicity und Ann wirken trotz ihrer Fehler sympathisch. Die Charaktere der drei sind so vielfältig, dass man sie sofort in sein Herz schließt. Ann ist sehr schüchtern, ängstlich und überhaupt nicht selbstbewusst. Felicity ist Anns genaues Gegenteil. Sie ist mutig, selbstbewusst und frech. Gemma ist eine Mischung der beiden Extreme, weshalb sie sich gut als Hauptperson eignet, da sich die Leser mit ihr wohl am besten identifizieren können.

 

Die Geschichte von Gemma Doyle und dem Orden des aufgehenden Mondes ist düster und das wird in Circes Rückkehr nurnoch verstärkt. Gemma wird von schrecklicheren Visionen denn je geplagt, die meist einer veränderten Pippa handeln, die gespensterhaft aussieht und an toten Tierköpfen nagt, oder sie handeln von drei geisterhaften Mädchen in weißen Nachthemden, die Gemma verwirren. Gemma wird immer mehr klar, dass die Sache langsam kein Spiel mehr ist und dass immer mehr von ihr und ihrem Handeln abhängt.

 

Der Verlauf der Geschichte und dass man auch im zweiten Teil wieder merkt, dass alles komplett gut durchgeplant ist, hat mir sehr gut gefallen. Das macht sich beispielsweise gut bemerkbar, wenn Gemma mit der geisteskranken Nell zu reden versucht Nell erzählt ihr wegen ihrer Geisteskrankheit nur wirres Zeug, das Gemma erst nicht versteht. Erst zum Schluss ergeben Nells Worte einen Sinn. Nie kann man die Story vorhersehen.

 

In dem ersten Band Gemmas Visionen spielte das Gedicht der „Lady von Shalott“ eine große Rolle. Dies behält Libba Bray auch im zweiten Teil bei, nur geht es diesmal um „Das verlorene Paradies“ von John Milton. Wer sich mit der Geschichte befasst, über sie nachdenkt und nicht nur oberflächlich die Geschichte liest, wird erkennen, dass auch diesmal ein Zusammenhang zwischen dem Gedicht und der Geschichte besteht.

 

Libba Bray hat einen sehr leichten und unterhaltsamen Stil. Das Buch ist flüssig zu lesen und man kann beinahe nicht mehr damit aufhören zu lesen. Das Buch ist in Gegenwart und aus der Sicht von Gemma geschrieben, was ich sehr passend finde, da man sich so sehr gut mit ihr identifizieren kann.

 

 

Fazit:

Der zweite Teil von Der geheime Zirkel kann mit dem ersten Teil gut mithalten und fesselt den Leser. Die Geschichte ist gut durchdacht und tiefgründig, ebenso wie die Charaktere.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405200214091b878c6e
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Circes Rückkehr

Autor: Kerrelyn Sparks

Reihe: Der geheime Zirkel Bd.2

Autor: Libba Bray

Broschiert: 656 Seiten

Verlag: Dtv (1. Dezember 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3423712724

ISBN-13: 978-3423712729

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.02.2008, zuletzt aktualisiert: 19.04.2024 08:43, 5773