Caylus Magna Carta (Kartenspiel)
 
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Caylus Magna Carta (Kartenspiel)

Rezension von Stefan Glaubitz

 

 

1289. König Philipp der Schöne lässt in Caylus sein neues Schloss errichten. Arbeiter und Handwerker werden angelockt und lassen sich an der Baustelle nieder. Entlang der Straße am Fuße des Schlosses entsteht ganz allmählich eine Siedlung …

 

Spielziel

 

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Baumeistern und versuchen das Schloss und die Stadt zu seinen Füßen zu errichten. Der, der dabei die meisten Prestigepunkte erwerben kann, ist der Sieger der Partie.

 

Ausstattung

 

Der Karton von „Caylus Magna Carta“ präsentiert sich recht farbenfroh und in einer handlichen Größe. Er lässt sich somit bequem selbst in kleinere Regale einlagern und sich bei Bedarf auch einfach zu jedem Spieleabend außer Haus mitnehmen. Die ihm beiliegenden Spielmaterialien sind:

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1 Spielanleitung

63 Karten

16 Arbeiter

4 Markierungsscheiben

1 Vogt

100 Holzwürfel

24 Prestigeplättchen

56 Münzen

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Alles in allem eine solide Ausstattung, die problemlos in kleine, wieder verschließbare Plastiktüten verstaut und dann im Karton abgelegt werden können. Einziger, leichter Kritikpunkt meinerseits sind die Karten, die doch fast alle etwas trist ausfallen. Ich denke, dass man sie hier etwas schöner hätte gestallten können, auch wenn sie so, auf diese Art und Weise, sehr übersichtlich sind und nicht vom Wesentlichen ablenken.

 

Spielregeln

 

Das Regelwerk ist in drei Teile aufgeteilt. Der eine Teil beschäftigt sich mit den Regeln für Einsteiger, der andere erläutert die Standartregeln und sollte erst nach einigen Partien mit den Einsteigeregeln gespielt werden. Der Mittelteil, des Regelheftes erklärt sämtliche Details zu den Gebäudekarten und besonders bei den ersten Spielrunden ist es ratsam, diesen Teil offen auszulegen, damit jeder Mitstreiter auf ihn zugreifen kann.

Die Anleitung wirkt auf den ersten Blick etwas schlicht, doch erfüllt sie mehr als ihren Zweck. Zum einen sind die Regeln hier sehr genau und präzise erklärt, zum Anderen Ist der rechte Rand der meisten Seiten mit reichlichen Beispielen, inklusive Bildern, bestückt. Falls Fragen aufkommen, werden sie durch diese Beispiele gut erläutert, sodass einem unbeschwerten Spiel nichts entgegen steht.

 

Spielablauf

 

Im Folgenden wird hier der Spielaufbau und Verlauf einer Einsteigerunde mit vier Spielern erläutert:

Zuerst bekommt ein Spieler die neutralen, rosafarbenen Karten und legt die Karte des Hausierers offen aus. Die übrigen werden gemischt und dann legt er drei der neutralen Karten auf der linken Seite des Hausierers an. Damit wurde begonnen die Straße zu bauen. Die übrigen neutralen Karten kommen verdeckt zurück in die Schachtel. Die blauen Prestigekarten werden offen ausgelegt, das Hotel wird aussortiert, es wird in einem solchen Spiel nicht benötigt. Die Karten „Schloss“ und „Brücke“ werden oberhalb der Straße positioniert und die Prestigeplättchen werden ihrem Wert entsprechend sortiert und neben das Schloss gelegt. Jeder Spieler wählt eine Farbe und nimmt sich die Spielplättchen und Karten von dieser. Die Karten „Kirche“ und „Notar“ werden aus den Spielerdecks entfernt, dann werden die übrigen Karten gemischt und als verdeckter Stapel vor jedem Spieler abgelegt. Jeder Spieler zieht von seinem Stapel drei Karten und nimmt sie auf die Hand, gefallen sie ihm nicht, darf er einmal alle drei Karten gegen neue austauschen, die abgeworfenen kommen auf den Ablagestapel. Jeder Spieler erhält noch zwei Nahrungswürfel und zwei, die Holz symbolisieren. Dazu bekommt jeder noch vier Denar aus der Bank. Alle übrigen Ressourcensteine und Münzen werden offen ausgelegt, dann wird ein Startspieler bestimmt und es kann losgehen.

Eine Spielrunde gliedert sich in fünf Phasen, in der die Baumeister mit dem Startspieler beginnend immer nacheinander an der Reihe sind.

 

Phase 1: Einkommen

 

Hier bekommt jeder Spieler zwei Denar aus der Bank, damit ist die erste Phase auch schon abgeschlossen.

 

Phase 2: Aktionen

 

Der Startspieler wählt eine der folgenden Aktionen aus und führt sie durch. Danach ist sein Nebenmann an der Reihe usw. Dies wird so lange fortgesetzt, bis alle Spieler gepasst haben.

 

A: Eine Karte ziehen: Ein Spieler kann einen Denar zahlen und zieht die oberste Karte seines Stapels um sie auf die Hand zu nehmen. Dabei ist die Anzahl der Karten, die er auf der Hand haben darf nicht begrenzt.

 

B: Alle Handkarten austauschen: Für einen Denar kann ein Spieler alle seine Handkarten auf den Ablagestapel legen und sie gegen die gleiche Anzahl Karten, von seinem verdeckten Stapel austauschen. Sollte sein Nachzugstapel nicht so viele Karten enthalten, mischt er seinen Ablagestapel und legt ihn als neuen Nachzugstapel vor sich verdeckt aus.

 

C: Einen Arbeiter auf ein Gebäude stellen: Auch hier kann der Spieler einen Denar investieren, um einen seiner Arbeitersteine auf ein Gebäude der Straße zu stellen. Damit nutzt der Spieler dieses Steins den Effekt dieses Gebäudes in dieser Runde. Man kann keinen Arbeiter auf ein Gebäude stellen, auf dem bereits ein Arbeiter steht.

 

D: Ein eigenes Gebäude errichten: Hier wählt der Spieler eines der Gebäude aus seiner Kartenhand und zahlt die entsprechenden Rohstoffe, die auf der linken, oberen Ecke der Karte abgebildet sind. Dann legt er das Gebäude an der Straße an.

 

E: Ein Prestigegebäude bauen: Ein Spieler kann sich entschließen ein Prestigegebäude zu bauen. Dazu wählt er eins aus dem Stapel dieser Gebäude aus, zahlt die angegebenen Kosten und legt es dann vor sich ab.

 

F: Passen: Aus welchen Gründen auch immer, ein Spieler kann sich immer entschließen zu passen. Dazu legt er seinen Spielstein auf erste, freie Feld der Brückenkarte und ist bis auf weiteres aus der Phase 2 ausgeschlossen. Ist er der erste Spieler, dann bekommt er einen Denar

 

Phase 3: Auswirkungen der Gebäude

 

Nun wird geschaut, welche Gebäude in der letzten Phase aktiviert worden sind. Aktivierte Gebäude sind die, auf denen ein Arbeiter platziert wurde. Der Effekt des Gebäudes (zB. Rohstoffgewinn) wird ausgeführt. Aber nicht nur der Spieler, der einen Arbeiter auf ihm positioniert hat, profitiert davon. Auch der Besitzer des Gebäudes, zu sehen an der Farbe der Karte, darf einen Effekt ausführen, der aber zumeist ein anderer ist als der, den der Spieler mit dem Arbeiter ausführen konnte. Nachdem alle Effekte behandelt worden sind, bekommen alle Spieler ihre Arbeiter zurück.

 

Phase 4: Das Schloss

 

Nun ist es an den Spielern, noch Rohstoffpakete für den Bau des Schlosses abzugeben. Ein Paket besteht aus einem Holz-, einem Nahrungs- und einem Steinwürfel. Die Spieler legen die Pakete, entsprechend ihrer Reihenfolge, aus und diese Reihenfolge bestimmt, welche Prestigeplättchen die jeweiligen Spieler erhalten. Denn diese Plättchen haben verschieden Werte. Alternativ kann ein Spieler auch passen, passen allerdings alle Spieler in der Runde, ohne das irgendwer Rohstoffe abgeliefert hat, werden zwei Plättchen aus dem Vorrat entfernt. Der Spieler, der die meisten Pakete ausgelegt hat, bekommt als Bonus einen Würfel der Goldressource.

 

Phase 5: Ende der Runde

 

Nun, in dieser Phase wird die Startspielerkarten eine Position nach links weitergegeben und eine neue Runde kann beginnen.

Spielende

Eine Runde „Caylus Magna Carta“ endet wenn alle Prestigeplättchen verbraucht sind. Dann wird ermittelt, welcher Spieler das meiste Prestige durch Gebäudebau, Rohstoff und Geldsammeln anhäufen konnte.

 

Spielspaß

 

Die Einsteigeregeln machen bereits eine ganze Menge Spaß, die Standartregeln aber ebenfalls. Allerdings sollte man schon einige Runde mit den einfachen Regeln spielen, gerade mit Anfängern im Bereich Wirtschaftsspiele oder jüngeren Spielern ist das mehr als ratsam. Wichtig ist auch, bei „Caylus Magna Carta“ spielt man nicht nebeneinander her, sondern man interagiert schon gut miteinander. Zwar steht man nicht im direkten Kontakt mit den Gegenspielern doch hat man immer etwas Zeit sich zu unterhalten oder den einen oder anderen Gegenspieler zu „beraten“.

 

Fazit

 

„Caylus Magna Carta“ ist nicht unbedingt das Spiel für Einsteiger im Bereich Brettspiele. Aber das will es auch gar nicht sein. Die etwas schlichten Gebäudekarten sind nicht unbedingt eine Augenweide, aber dafür extrem funktional und so würde ich „Caylus Magna Carta“ generell einordnen. Hier steht das Spiel und die Strategie im Vordergrund und nicht das Artwork. Besonders gut gefällt mir, dass auf das oft sehr lästige Würfelglück ganz verzichtet wurde. Das macht „Caylus Magna Carta“ noch strategischer und weniger glückslastig. Alles in Allem ein Rundum gutes Strategiespiel, dass Wirtschaftsstrategen bestimmt viele schöne Spielerlebnisse offenbaren wird.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202406121753265db685c4
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Caylus Magna Carta

Autor: William Attia

Ystari Games

Spielerzahl: 2 - 4

Mindestalter: 10 Jahre

Spielzeit: 45 - 75 Min.

ISBN-13: 4-260071-875556

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Inhalt:

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1 Spielanleitung

63 Karten

16 Arbeiter

4 Markierungsscheiben

1 Vogt

100 Holzwürfel

24 Prestigeplättchen

56 Münzen

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Erstellt: 16.10.2007, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 5082