Belagert die Sturmburg! (Autor: Garry Kilworth; Gewiefte Wiesel Bd.2)
 
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Belagert die Sturmburg! von Garry Kilworth

Reihe: Gewiefte Wiesel Bd.2

Rezension von Ramona Schroller

 

Klappentext:

Die gesetzlosen Wiesel Sylber, Kunicht und ihre Gefährten kehren zurück: Der finstere Hermelinfürst Flaggatis versammelt ein Rattenheer auf der Insel Welkin, um die Burg Rägen einzunehmen. Die Wiesel müssen in ein unterirdisches Leitungssystem flüchten. Die listigen Widerständler begeben sich auf die Suche nach dem zweiten Hinweis auf den Verbleib der Menschen. Doch ihr Erzfeind Sheriff Trugkopp ist ihnen dicht auf den Fersen ...

 

Inhalt:

Sylber erhält den Auftrag, den zweiten Hinweis auf den Verbleib der Menschen zu finden. Doch gleichzeitig winkt etwas viel verlockenderes:

 

Eine riesige Rattenarmee unter der Führung des wahnsinnigen Magiers Flaggatis belagert die Burg Rägen, den Stammsitz von Prinz Punktum. In seiner Not bietet der Herrscher der Insel Welkin allen Gesetzlosen eine Amnestie, wenn sie ihm helfen, die Belagerung zu brechen. Und natürlich ist dieses Angebot für Sylber und seine Freunde mehr als verlockend.

 

So ziehen sie los, um die Burg zumindest mit Lebensmitteln zu versorgen. Mithilfe eines Bronzepferdes gelingt es ihnen auch tatsächlich, den Belagerungsring zu sprengen und nach Rägen zu gelangen. Doch dort erwartet sie bereits ihr Erzfeind, der Hochsheriff Trugkopp, um sie in Ketten zu legen und in die Folterkammer zu bringen. Die Amnestie war nichts weiter als eine Finte, um Sylbers habhaft zu werden.

 

Doch ausgerechnet der ängstliche Kunicht ist es, der der Gruppe zur Flucht verhilft. Und für Sylber ist der weitere Weg klar. Jetzt will er den zweiten Hinweis finden, und dazu muß er die legendäre Sturmburg finden, in der die zweite Botschaft versteckt sein soll.

 

Die Gruppe findet diesen rätselhaften Ort auch, doch dafür müssen sie das Reich der Wiesel und Hermeline verlassen, denn über die Sturmburg herrschen Eichhörnchenritter - und der finstere Erzinquisitor Torca Marda, der Mörder von Sylbers Vater ...

 

Rezension:

Manchmal fängt eine Geschichte sehr schwach an, um sich dann im weiteren Verlauf doch noch zu steigern. Manchmal ... Um es gleich zu Anfang zu sagen, „Belagert die Sturmburg!" ist alles andere als ein Glanzlicht der Tier-Fantasy, aber dennoch deutlich besser als als der erste Teil der Trilogie.

 

Der Autor scheint sich inzwischen so seine Gedanken gemacht zu haben über das, was er seinen Lesern zumuten kann und was nicht. Die Wiesel strotzen zwar immer noch nicht wirklich vor Intelligenz (oder Gewieftheit, wie im Titel angegeben), aber immerhin agieren sie größtenteils logischer als in „Sucht die Donnereiche!".

 

Die Handlung schlägt dennoch noch so manche Kapriole und bietet deutlich mehr „überraschende Wendungen" als dem Roman gut tut, aber immerhin begreifen sowohl Leser als auch Autor, worauf es ankommt. Die Suche nach dem zweiten Hinweis nimmt, im Gegensatz zum ersten Teil, einen Großteil des Buches ein, selbst wenn die eigentliche Auflösung erst wieder äußerst spät und beinahe beiläufig gelingt, halte ich diesen doch zielstrebigeren Roten Faden für sinnvoller als das sinnlose Hin- und Hergerenne des ersten Bandes.

 

Erstaunlich dagegen, daß Sylber zwar nicht gerade viel Sympathie für den Erzinquisitor, der ja immerhin seinen leiblichen Vater auf dem Gewissen hat, hegt, aber nie an seinen erst verschwundenen, dann zu Tode gefolterten Vater denkt. Wenn man Tiere schon wie Menschen handeln läßt, sollte man ihre Reaktionen besser bedenken. Und niemand, der dem Mörder eines engen Familienmitgliedes gegenübersteht, wird dermaßen reagieren wie Sylber es in der ersten Begegnungsszene tut.

 

Ein Manko allerdings hat dieser Roman auf alle Fälle, dabei bin ich mir nicht sicher, ob er sich bereits beim Autor oder erst in der Übersetzung so deutlich zu Tage trat: Die Charakterisierung der Figuren. Eindimensional bis zur Unglaubwürdigkeit. Teils hat man als Leser das Gefühl, dieses Buch sei für Kinder geschrieben worden, nicht für Erwachsene. Selbst wenn man den Zyklus als „Tiermärchen" oder „-fantasy" versteht, hätte eine etwas tiefgehendere Charakterisierung doch stattfinden sollen, da der Roman, so wie er jetzt ist, ziemlich weit oben im Gedankenfluß des Lesers dahinplätschert, nicht einmal ein Schulterzucken provoziert oder gar den Wunsch, sich unbedingt und dringenst den dritten und letzten Teil der Reihe zuzulegen.

 

Ein Buch, daß leider doch immer noch ziemlich enttäuschend ist, wenn auch eine deutliche Steigerung zum ersten Band besteht. Keine wirklich in Erinnerung bleibende Lektüre, dabei hätte man aus der Geschichte wesentlich mehr machen können. Schade.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240514001820f95d6531
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Belagert die Sturmburg!

Autor: Garry Kilworth

Reihe: Gewiefte Wiesel Bd.2

Broschiert: 454 Seiten

Verlag: Piper (Januar 2006)

ISBN: 3492285945

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.09.2006, zuletzt aktualisiert: 23.01.2024 18:51, 2828