Killer Joe (FFF 2012)
 
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Killer Joe

Kurzkritik von Markus Mäurer


Kurzinfo:

Irgendwo am Rande von Dallas: Der von seiner Mutter rausgeworfene Taugenichts Chris steht unvermittelt vor dem abgewrackten Wohnwagen seines Vaters, den dieser mit seiner neuen Frau Sharla und Chris' kleiner Schwester Dottie bewohnt. Chris, hauptberuflich Drogendealer, hat ein Geldproblem und damit auch zwangsläufig einen ungesunden Konflikt mit der örtlichen Motorrad-Gang. Das Problem lässt sich einfach lösen, erklärt er seinem Vater: Ein gewisser Cop, der im Nebenjob als Auftragsmörder arbeitet, soll seine Mutter umbringen, mit dem Ziel an deren Lebensversicherung heranzukommen. Eine Einigung mit Killer Joe kommt schnell zustande, doch dieser verlangt einen Vorschuss – Dottie, die ihm bis zur Zahlung als Pfand und Sexspielzeug dienen soll. Damit sind alle Weichen gestellt für einen Zug, der unaufhaltsam Richtung Hölle rast …

 

Kritik:

»Killer Joe« von William Friedkin ist ein sehr unangenehmer Film, der im amerikanischen »White Trash« Milieu spielt. Sämtliche Figuren sind verkommene Kotzbrocken, die ihre Familie mit jeder Aktion noch tiefer in die Scheiße reiten. Dazu kommt Killer Joe, ein killender Cop mit einer Vorliebe für kleine Mädchen, der sehr intensiv und physisch eindringlich vom Schönling Matthew McConaughey gespielt wird.

Ein auf einem Theaterstück basierendes Kammerspiel, mit wenigen Handlungsorten, der ein wenig an Blue Velvet erinnert, auch wenn er dessen Klasse nicht ganz erreichen kann. Thomas Haden Church liefert eine herausragende Darstellung eines Redneck-Dumbatzen-Yockels und sorgt damit für einige richtig gute Lacher in dem ansonsten eher ernsten und düsteren Film. Vor allem in der Szene, in der er den Faden verliert. (Da hat das ganze Kino vor Lachen auf dem Boden gelegen. Der Gag war so gut, dass es mich wundert, dass ich den noch nie zuvor in einem Film gesehen habe.).

Wie gesagt, ein unangenehmer Film, den ich nicht noch einmal sehen muss, der trotzdem gut war. Stellenweise etwas zäh in der Handlung, was aber durch die guten Figuren und Schauspieler wettgemacht wird.

 

Was mich etwas nervt, ist, dass die amerikanische Unterschicht in Filmen immer ausschließlich als verkommenes, verdorbenes, kriminelles »White Trash« Pack dargestellt wird. Zum Glück gibt es Serien wie Raising Hope und Shameless, denen eine positivere und warmherzigere Darstellung gelingt.

 

Im Sonycenter laufen die Filme übrigens im großartigen Event-Saal. Der ist riesig, hat supergemütliche Ledersessel mit viel Beinfreiheit und jeweils separaten Armlehnen für jeden Sitz. Die Sicht auf die riesige Leinwand ist auch klasse. Schade, dass ich die meisten Filme, die ich sehe, im Cinemaxx laufe. Vielleicht werde ich mir noch ein paar Filme extra anschauen, um im Cinestar sitzen zu können.

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Film:

Killer Joe

USA 2011

Regisseur: William Friedkin

Laufzeit: 103 Minuten

Sprache: Englisch mit deutschen Untertiteln

Drehbuch: Tracy Letts (nach seinem Theaterstück)

Produzenten: Nicolas Chartier unf Scott Einbinder

Verleih: WVG Medien

 

Darsteller:

Matthew McConaughey

Emile Hirsch

Juno Temple

Thomas Haden Church

Gina Gershon

Scott Martin

Gralen Bryant Banks

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405032004304e9c5787
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Erstellt: 03.09.2012, zuletzt aktualisiert: 19.02.2016 14:21, 12697