Zwischenwelten (Autorin: Judy Allen)
 
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Zwischenwelten von Judy Allen

Rezension von Christine Schlicht

 

Zwischenwelten soll Jugendlichen unheimliche und mysteriöse Phänomene, Erscheinungen und Vorkommnisse darstellen und, wenn möglich, Erklärungsansätze bieten. Die Sammlung an paranormalen Phänomenen, geisterhaften Ereignissen und phantastischen Wesen und Welten, die in diesem Buch vereinigt sind, ist auf jeden Fall großartig und scheint umfassend:

 

Als erstes wird der Spuk behandelt. Beispiele werden genannt, in denen Geistererscheinungen in Spukschlössern, einfachen Häusern, in den Schlachtfeldern kriegerischer Auseinandersetzungen, Meeren und Straßen erzählt werden. Bilder von Geistererscheinungen, die nur auf den Fotoplatten zu sehen sind, oder Gesichtern, die auf Wänden von verfluchten Häusern erschienen, runden das unerklärliche Unheimliche ab. Modern wird es bei den Geistern von Anhaltern und unterhaltsam, wenn man das tatsächlich existierende Straßenschild sieht, das in Norwegen Geisterhäuser markiert.

 

Weiter geht es mit den Kräften des Geistes, Telekinese, Telepathie, mediale Begabung, Träume und Vorahnungen, sowie Levitation. Wieder werden für alle Phänomene Beispiele genannte, wie zum Beispiel der allgegenwärtige Uri Geller und seine verbogenen Besteckteile.

 

Aberglaube und Symbole werden im nächsten Kapitel aufgeführt und Erklärungen genannt, warum zum Beispiel die Zahl 12 eine heilige, die 13 jedoch eine Unglückszahl ist – in der westlichen Welt. In Asien ist es die 4, weil das chinesische Wort für 4 ähnlich dem für Tod klingt. Farben und Salz haben ebenso den Aberglauben geschürt, genauso wie Holz, Spiegel und Eisen. Juwelen, Glücksbringer, Namen, Talismane, Flüche und Verwünschungen gehören in dieses Kapitel genau so wie die Bedeutung von Tieren und Pflanzen. Modern wird es im Kapitel Feng Shui... davon hat man hier in der westlichen Welt schließlich erst vor wenigen Jahren gehört.

 

Das nächste Kapitel behandelt Naturphänomene, die nicht ganz geklärt sind (oder doch?). Kugelblitze, spontane Selbstentzündung, Schall, Bewegung, Himmelszyklen, Statuen und Steine (Versteinerung).

 

In einem solchen Buch dürfen natürlich auch Ungeheuer fehlen. Riesenkraken und Nessi, der Yeti / Bigfoot und der Chupacabra, besondere Katzen und Drachen werden mit ihren entsprechenden Erscheinungen beschrieben.

 

Wenn das Bermuda-Dreieck nicht aufgeführt wäre, würde was fehlen, Geisterschiffe natürlich auch und das Verschwinden der Amelia Earhart ist auch ein Fall, der immer wieder zu Spekulationen reizt, genauso wie die uralten Geheimnisse um den Heiligen Gral. Die Leistungen unserer Vorfahren werden ebenfalls gewürdigt und der Sinn und Zweck ihrer Bauten bei Stonehenge oder auf den Osterinseln werden wohl auch noch in den nächsten Jahrhunderten zu vielen Geschichten bei Autoren und Parapsychologen reizen, denn niemand wird je nachvollziehen was damals geschah. Außer wir sind endlich zu Zeitreisen fähig. Der Untergang hochentwickelter Kulturen und der lange Weg zum (wieder-)entdecken ihrer Fähigkeiten macht aus ihnen nichts wirklich Unheimliches oder Besonderes. Warum also die Inka oder die Ägypter aufgeführt werden ist eher verwunderlich.

 

Dafür dürfen sagenhafte Orte wie Atlantis, Eldorado und Shangri-La natürlich nicht fehlen. Schatzsucher werden die Suche nach diesen Städten und ihren Schätzen wohl nie aufgeben.

 

Da sollte man sich doch lieber auf den gesunden Menschenverstand verlassen... oder auf seine Instinkte? Die Intuition? Wetterfühligkeit? Warum nicht? Intuition ist unbestritten, ebenso der Instinkt. Diese Geheimnisse zu entschlüsseln würde sie entzaubern, hoffentlich kommt so schnell niemand dahinter.

 

Was wäre ein Kompendium über solche Phänomene ohne Kornkreise? Diese werden genauso behandelt wie Irrgärten, die Linien von Nazca und die Linienzeichnungen der Aboriginies in ihrer Traumzeit.

 

Das Buch schließt – selbstverständlich – mit Außerirdischen, den Men in Black und dem Leben auf dem Mars.

 

 

Ein wirklich schönes Buch, edel in der Aufmachung und im Layout. Ein großformatiges Hardcover mit Fotokarton, zusätzlich noch mit einem Schutzumschlag mit dem gleichen Motiv versehen. Grün und unheimlich kommt es daher und goldene Katzenaugen leuchten dem Betrachter entgegen.

 

Alle Kapitel sind durchgehend bebildert mit zur Thematik passenden Fotos und sehr liebevoll und detailreich gestalteten Illustrationen. Ein wahrer Prachtband, den man gern durchblättert.

 

Die Texte sind klar verständlich und sind eine sehr fantasieanregende Zusammenstellung von Fallbeispielen und Berichten. Wunderbar geeignet für einen guten Erzähler als Inspirationsquelle für Gruselgeschichten bei Nachtwanderungen, Lagerfeuer und Halloween. Was zum Teil völlig fehlt oder unzureichend ist, sind die Erklärungsansätze. Viele Kapitel stehen für sich, ohne Klärung. Gut, manche Dinge sind einfach nicht zu erklären, aber zum Beispiel das berüchtigte Nessi-Foto völlig kommentarlos abzudrucken, obwohl der Fotograf inzwischen zugegeben haben soll, dass er selbst ein Modell gebaut und fotografiert hat, das sollte nicht sein. Auch die Geisterbilder sind nicht mit der naheliegendsten Erklärung versehen – der Doppelbelichtung. Ob man diese Erklärungsansätze glaubt oder nicht ist dann ja Sache des Lesers.

 

Ansonsten ist es eine wirklich umfassende Zusammenstellung, die nichts zu wünschen übrig lässt. Es liest sich spannend und fasziniert den Fantasiebegabten ungemein. Einfach ein Prachtband, uneingeschränkt empfehlenswert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240514124144268ada8d
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Zwischenwelten

Autor: Judy Allen

Gebundene Ausgabe: 144 Seiten

Verlag: Loewe Verlag (2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3785560060

ISBN-13: 978-3785560068

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.09.2007, zuletzt aktualisiert: 08.04.2023 18:56, 4980