»The Old Oak« ist einer der Filme, die einen nach dem Ansehen berührt zurücklassen. Das liegt zu einen an der Handlung des Films, aber vor allem auch an den Schauspielern, die ihre Rollen mit Bravour ausfüllen.
Allen voran ist hier Dave Turner als TJ Ballantyne zu nennen. Sein Schauspiel lebt von seiner Mimik, die nicht übertreibt, sondern Gefühle unterstreicht. Seine tragische Hintergrundgeschichte wird im Film nach und nach aufgedeckt, was schlussendlich die Zuschauer sehr berührt. Auch die Erlebnisse der jungen syrischen Frau Yara, behutsam und intensiv dargestellt von der Schauspielerin Ebla Mari, werden eher zwischen den Zeilen erahnbar, wenn sie beispielsweise ihre Fotokamera als wichtigsten Besitz ansieht und der Grund dafür enthüllt wird. Die anderen Akteure des Ensembles füllen ebenfalls ihre Rollen sehr gut aus, sodass man schon nach wenigen Minuten vergessen hat, einen fiktiven Film vor sich zu haben. Streckenweise wirkt »The Old Oak« so, als sei er eine Dokumentation. Diesen dokumentarischen Charakter verliert der Film nie. Auf diese Weise bleibt er eindringlich, aber nie mit aufgesetzter Botschaft. Seine Humanität vermittelt der Streifen durch die Handlung, durch die Schauspieler und man hofft sich, dass viele diesen Film anschauen werden. Gerade diejenigen aus dem rechten politischen Spektrum.