Teufelskuss (Autor: Sarwat Chadda)
 
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Teufelskuss von Sarwat Chadda

Rezension von Christel Scheja

 

Sarwat Chadda ist eigentlich Ingenieur und hat bereits an zahlreichen Großprojekten in der Welt mitgearbeitet. Was ihn dazu bewegt hat, Romane zu verfassen, kann man nur vermuten, es kann aber mit den Abenteuergeschichten, die er als Jugendlicher las und seiner Familie, mit der er nun in London lebt, zu tun haben. „Teufelskuss“ ist sein Debüt und der erste Roman über Billi SanGreal, dem noch weitere folgen sollen.

 

Die fünfzehnjährige Billie wirkt auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Teenager. Sie geht zur Schule und versucht Freunde zu finden. Doch das will nicht so recht gelingen, weil sie sich in ihrer freien Zeit mit ganz anderen Dingen herum schlagen muss.

Billie, mit richtigem Namen Bilwis, ist die Tochter des Tempelritters Arthur SanGreal, der mit anderen Getreuen noch immer den Schatz von König Salomo und weitere große Geheimnisse hütet. Gemeinsam kämpfen sie gegen die Kräfte des Bösen. Als erste Frau soll Billie eines Tages in seine Fußstapfen treten, deshalb lehrt er sie schon früh Härte und Entschlossenheit und wie man Dämonen und Teifel besiegt. In der Nacht muss sie mit den Waffen üben und lernen, die Gefahren zu erkennen, wenn sie auftauchen.

So ist es kein Wunder, dass sie in der Schule oft unausgeschlafen ist und auf die anderen durch ihre unerklärlichen Verwundungen wie ein Freak wirkt. Die Hänseleien sind ziemlich frustrierend.

Dann kehrt auch noch Kay zurück, der etwa in ihrem Alter ist, aber ein Medium, das auch in die Geisterwelt und die Zukunft sehen kann. Da er ganz offensichtlich von den anderen mehr geschätzt wird und auch sonst sehr arrogant wirkte, fragt sie sich, warum sie das ganze eigentlich überhaupt noch mit macht.

Dann lernt sie in einem Treff den charmanten Michael kennen, der ihr auch die anderen Seiten des Lebens zeigt. Billie glaubt mit ihm glücklich zu werden und zieht sich von den Tempelrittern zurück, doch das erweist sich als grausamer Fehler. Denn ihr neuer Freund ist alles andere als ein ganz normaler Mensch. Das muss sie erkennen, als er seine Maske abwirft und enthüllt, wer er wirklich ist – nämlich der Erzengel Michael, der nur darauf gewartet hat, an die Geheimnisse und Schätze der Tempelritter heran zu kommen – so wie schon einmal vor mehr als zehn Jahren ... als ihm Billies Mutter zum Opfer fiel.

 

Ob der Roman wirklich die Fans von Stephenie Meyer fesseln wird, bleibt offen – Tatsache ist, dass „Teufelskuss“ weit mehr mit Abenteuern al la „Buffy, - Im Bann der Dämonen“ zu tun hat, als mit Romanzen wie den „Bis(s)“-Romanen. Die Liebe spielt nur eine untergeordnete Rolle in der düsteren Geschichte, die so beginnt wie sie aufhört – mit Blut und der Vernichtung. Der Autor spielt in seinem Debüt mit alt-testamentarischen Überlieferungen und Mythen und nutzt die Kabbala, um die Engel zu kategorisieren. Dabei erlaubt er sich einige Veränderungen und Abweichungen, um die Geschichte spannender zu machen. Interessanterweise fließen auch Elemente aus „God’s Army“ ein – wieder ist es ein Engel, der der Menschheit mit einer der biblischen Plagen den Garaus machen möchte und dabei sämtliche Grenzen überschreitet, die ihm Gott eigentlich gesetzt hat.

Der Roman ist recht einfach konzipiert und sehr straff erzählt. Gerade deswegen bleibt er von Anfang bis Ende spannend, ohne dass man den Faden verliert und ist auch für Leser ab zwölf Jahre verständlich.

Alles in allem beginnt man schon nach den ersten Seiten mit der jungen Heldin mitzufiebern und folgt der Geschichte gerne bis zum bitteren Ende, das nicht unbedingt so ist, wie man es sich erhofft aber nichtsdestoweniger sehr konsequent.

 

Damit ist „Teufelskuss“ vor allem für die Leser und Leserinnen von Urban Fantasy-Romanen interessant, die Liebesgeschichten inzwischen nicht mehr sehen können und neben der Mystery auch etwas mehr Abenteuer haben möchten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240605020824cb4fd879
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Buch:

Teufelskuss

Autor: Sarwat Chadda

Klappbroschur, 319 Seiten

Penhaligon, erschienen Januar 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Maike Claußnitzer

Titelbildgestaltung von Hildendesign unter Verwendung eines Motivs von iStockphoto

ISBN-10: 3764530316

ISBN-13: 978-3764530310

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.03.2010, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 20:18, 10236