Das Geheimnis der Unsterblichkeit (Sandman – Dead Boy Detectives)
 
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Das Geheimnis der Unsterblichkeit

Reihe: Sandman – Dead Boy Detectives

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Der Durchbruch von Neil Gaiman war bekanntlich seine Comic-Serie Sandman. In dieser kommen auch Chris Rowland und Edwin Paine vor. Wie viele Jungen ihres Alters spielen die beiden gerne Detektiv. Doch eine Kleinigkeit unterscheidet Chris und Edwin von den klassischen jugendlichen Hobbydetektiven: Sie sind Geister. In Das Geheimnis der Unsterblichkeit beauftragt die junge Marci das Detektivduo, um mysteriöse Todesfälle von Ausreißern in London zu klären. Chris und Edwin machen sich auf die Suche, müssen aber schnell feststellen, dass ihr Gegner über besondere Kräfte verfügt.

 

»Das Geheimnis der Unsterblichkeit« bedient sich zwar Figuren von Neil Gaiman. Der Brite ist allerdings nicht der Autor der abgeschlossenen Story. Das ist ein kleiner Wermutstropfen. Allerdings ist Ed Brubaker, der hier an Gaimans Stelle tritt, ebenfalls ein Hochkaräter und hat unter anderem mit Gotham Central bewiesen, dass er ein Händchen für Kriminalstoffe hat. Der US-Amerikaner haucht den Geistern Chris und Edwin überzeugend Leben ein. Dabei lässt er sie bewusst nicht wie Erwachsene, sondern wie Kinder agieren, die gerne Detektiv spielen möchten und sich gerne auch zanken. Das sorgt bei der Lektüre immer wieder für einige Schmunzler. Auch die Verbindung der Handlung mit einer realen historischen Figur ist reizvoll und von Brubaker gut gelöst. Für Fans der Sandman-Serie gibt es zudem ein Wiedersehen mit bekannten Figuren wie Mad Hettie. Leider dürften diese Neulinge im Sandman-Universum jedoch etwas verwirren. Der Comic führt nämlich nicht aus, um wen es sich jeweils handelt. Zudem schwächelt Brubaker ausgerechnet beim Kriminalfall. Denn hier ist die Auflösung schon recht früh allzu durchsichtig. Und dass der angeblich so durchtriebene und clevere Schurke seinen Gegenspielern auch noch genau das Mittel liefert, um ihn aufzuspüren, wirkt dann doch etwas plump.  

 

Für die Bebilderung der Geschichte ist Bryan Talbot verantwortlich, der auch bereits an Batman: Legends Of The Dark Knight und Hellblazer gearbeitet hat. Hier punktet er vor allem durch das ansprechende Charakterdesign. So gelingt es dem Briten etwa, seine Hauptfiguren Chris und Edwin einerseits als junge Hobbydetektive glaubhaft darzustellen, ihnen aber andererseits auch eine geisterhafte Aura zu verleihen. Charaktere wie Mad Hettie, Marcie oder den Schurken gestaltet Talbot charismatisch und verleiht ihnen eine ausdrucksstarke Mimik. Zudem setzt er die magischen Fähigkeiten visuell schön um. Etwas zu kurz kommt hingegen der Schauplatz der Handlung. Denn ein gewisses britisches Flair oder etwa Londoner Lokalkolorit kommen optisch zu kurz.

Fazit

»Das Geheimnis der Unsterblichkeit« weiß vor allem wegen der interessanten Hauptfiguren und der ansprechenden visuellen Gestaltung zu gefallen. Leider ist der Kriminalfall etwas durchsichtig geraten und für Neulinge in der Sandman-Welt bleiben einige Fragen offen. Möglicherweise ist das jedoch für Leserinnen und Leser auch Motivation, um sich näher mit der grandiosen Schöpfung von Neil Gaiman zu beschäftigen.

 

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Comic:

Das Geheimnis der Unsterblichkeitt

Reihe: Sandman – Dead Boy Detectives

Original: The Sandman presents: The Deadboy Detectives #1-4, 2001

Autor: Ed Brubaker

Zeichnungen: Bryan Talbot

Übersetzung: Bernd Kronsbein

Panini, 01/2024

Taschenbuch, 108 Seiten

 

ISBN-10: 3741637408

ISBN-13: 978-3741637407

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 17.03.2024, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 11:01, 22850