Quit Pro Quo (Autorin: CelticRaven)
 
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Quit Pro Quo

Autorin: CelticRaven

 

35 Jahre nach Last Knight

 

Die Beisetzung fand in den frühen Abendstunden statt, aber die Sonne stand noch recht hoch. Natalie Lambert-Knight wollte Ihren Kindern ungestört die Möglichkeit geben sich von Ihrem Vater zu verabschieden. Sie selber hatte sich bereits von Nick verabschiedet, als er noch im Sterben lag. Sie wußte das Sie ihm bald folgen würde.

 

Es war bereits nach Mitternacht, als die letzten Trauergäste das Haus der Knight´s verließen und Natalie endlich Ruhe fand. Es war eine laue Nacht und Natalie enschloß sich, es sich mit einer Decke und einem Glas Rotwein auf der Dachterasse gemütlich zu machen. Nick und sie hatten eine wunderbare Zeit miteinander, nachdem es Natalie gelungen war vor 35 Jahren die Heilung des Vampirismus zu finden. Sie und Nick haben nur eine Woche später geheiratet und sind in einen Vorort von Toronto gezogen. Ein Jahr später bekam Natalie ein gesundes Mädchen und ein weiteres Jahr später einen genauso gesunden Jungen. Alle Befürchtungen das die Kinder den Virus im Blut haben könnten, hatte sich nach kurzer Zeit zerschlagen und so sahen sie und Nick nie einen Anlaß Ihren Kindern von der Vergangenheit ihres Vaters zu erzählen.

 

Vor einer Woche dann bekam Nick einen Herzanfall und starb drei Tage danach in Natalie´s Armen. Sie verstanden sich ohne Worte und Natalie wußte, das sie ihm folgen würde, sobald LaCroix von Nick´s Tod erfahren würde.

 

"Guten Abend, Doctor"

 

Die sonore, ruhige Stimme riß Natalie unvermittelt aus Ihren Gedanken. Sie erschrak, obwohl sie seine Ankunft erwartet hatte.

 

"Guten Abend, LaCroix"

 

Natalie´s Stimme war ebenfalls ruhig, beinahe gelassen. Es war also soweit. Sie wußte, das sie ihrem geliebten Mann noch heute Nacht folgen würde. Es war eine Abmachung, die sie vor 35 Jahren getroffen hatte und die sie nun gerne bereit war zu bezahlen.

 

"Ich sehe Sie haben mich erwartet, Doctor. Ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten, nun ist es an Ihnen, auch ihren Teil zu erfüllen. Quit Pro Quo, Doctor"

 

Ja, er hatte recht, er hatte seinen Teil der Abmachung eingehalten. Sie erinnerte sich noch genau an jene Nacht, als sie zu ihm in den Raven ging.

 

<Rückblick 1996 - Toronto>

 

Natalie Lambert saß in ihrem Wagen und starrte vor sich hin. Sie wußte es gab nur den einen Weg, aber sie wußte auch, das sie einen hohen Preis würde zahlen müssen.

 

Nach einigen Minuten stieg sie aus und ging auf die Tür des Raven zu. Miklos öffnete und sie lächelte ihn an. "Doctor Lambert, welch eine Überraschung. Kommen Sie doch herein." "Guten Abend, Miklos. Ist LaCroix hier?" Sie wußte das er da war, denn sie hatte seine Radiosendung gehört und wußte, das sich das Studio in den Hinterräumen des Raven befand. "Natürlich Doctor Lambert. Bitte folgen Sie mir." Miklos begleitete sie in den hinteren Teil des Raven, durch eine Holztür, einen dunkelen Gang entlang, bis hin zu einer großen Scheibe, hinter der LaCroix an seinem Mischpult saß und mit den Knöpfen spielte. "Warten Sie hier bitte bis er sie hereinbittet, Doctor." "Danke Miklos".

 

LaCroix hatte ihre Anwesenheit gespürt, in dem Moment wo sie den Raven betrat. Als Miklos wieder in der Bar war, winkte LaCroix sie herein.

 

"Welch eine Überraschung - Doctor Lambert. Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?" LaCroix setzte wieder sein herablassendes, ironisches Grinsen auf. "LaCroix, ich bin hier um ihnen ein Geschäft vorzuschlagen." LaCroix zog die Augenbraue hoch, regte sich aber ansonsten keine Millimeter. "Well, was wollen sie von mir, Doctor?"

 

Natalie schluckte schwer. Sie hatte sich alles zurechtgelegt. Aber jetzt wo sie ihm gegenüber stand, war sie sich nicht mehr sicher, ob es klug war hierher zu kommen. LaCroix könnte sie zum Dessert verspeisen und keiner würde es je erfahren. Aber jetzt war sie einmal hier und schließlich ging es um ihr weiteres Leben. Sie nahm ihren Kopf hoch, straffte die Schulter und schluckte noch einmal heftig, dann begann sie zu sprechen.

 

"LaCroix, ich habe eine Heilung für Nick gefunden und sie funktioniert. Es wird nur noch wenige Tage dauern bis er wieder ganz sterblich ist. Ich will, das sie ihn gehen lassen. Ich weiß das sie ihn lieben, aber wenn sie ihn nicht ganz verlieren wollen, dann lassen sie ihn in Ruhe sein Leben leben. Wir werden schon genug mit den Enforcern zu tun haben, da will ich ihm ihre Rache ersparen. Sie wissen so gut wie ich, das er irgendwann eine Heilung gefunden hätte und sie hätten ihn dann auf jeden Fall verloren. Ich bin bereit alles zu tun, damit sie ihn in Frieden gehen lassen."

 

Natalie konnte sehen, das sie LaCroix überrascht hatte. Er hatte zwar gespürt das der Link zwischen ihm und Nicholas schwächer geworden war, aber das hatte er auf die Starrsinnigkeit seines Sohnes zurückgeführt. "Also Doctor Lambert, ich muß schon sagen, für eine sterbliche haben sie verdammt viel Mut. Sie wollen also, das ich etwas aufgebe, wofür ich beinahe 800 Jahre gekämpft habe? Was können Sie mir denn als Gegenleistung anbieten?"

 

Natalie hatte sich keine Gedanken darüber gemacht und so konnte sie nur antworten "Was wollen sie denn von mir?"

 

LaCroix sah sie mit seinen eiskalten stahlblauen Augen an und setzte sein bösestes Lächeln auf "Sie, Doctor Lambert"

 

Natalie schluckte tief und spürte den Boden unter ihren Füßen weichen. Wieso war sie auf diese Antwort nicht gefaßt gewesen. Sie kannte doch LaCroix. Mit Tränen in den Augen antwortete sie ihm "In Ordnung LaCroix. Sie lassen Nick in Ruhe sein Leben leben und dann sterben - und ich meine sterben wie tot, nicht untot, sondern tot und ich gebe ihnen was sie verlangen."

 

LaCroix lächelte nun etwas sanfter. "So soll es denn sein, Doctor Lambert. Quit Pro Quo. Ich lasse sie und Nicholas in Ruhe leben und werde mich sogar um die Belange der Enforcer kümmern und dann, irgendwann, komme ich und hole mir die Bezahlung für meinen Gefallen."

 

"OK, LaCroix, der Deal gilt. Ich verspreche Ihnen meinen Tod für Nick´s Leben." Natalie nickte ihm zu, drehte sich um und verließ den Raum. Sie wußte, der Preis war hoch, aber ihre Liebe zu Nick war ihr dieses Geschäft wert.

 

 

<Gegenwart>

 

"Sie erinnern sich was sie mir schulden, Doctor?"

 

"Ja, natürlich LaCroix. Wie hätte ich das wohl jemals vergessen können"

 

Der Sarcasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören, aber es berührte LaCroix nicht im mindesten. Er beugte sich zu Natalie herunter, nahm ihre Hand und ließ sie aufstehen, dann drehte er sie mit dem Rücken zu sich und befreite ihren Nacken von dem Schal, den sie trug. Sanft streichelte er mit der Hand über die Vene an ihrem Hals und lächelte als sie sich entspannte.

 

Natalie spürte wie sich die Fangzähne in ihr Fleisch bohrten, doch sie fühlte keinen Schmerz. Sie dachte nur an Nick und an das Versprechen das er ihr gegeben hatte als er starb. Er sagte er würde auf sie warten und sie antwortete das sie ihm schnell folgen würde. Sie hatte Nick niemals von ihrer Abmachung mit LaCroix erzählt, denn sie wußte das Nick versucht hätte LaCroix zu töten, was ihn mit großer Wahrscheinlichkeit selber umgebracht hätte. Langsam spürte sie wie ihre Kräfte schwanden, dann wurde ihr schwarz vor Augen.

 

LaCroix spürte wie Natalie den Boden unter den Füßen verlor und sank mit ihr zusammen zu Boden. Er ließ von ihr ab und hielt sie in seinen Armen. Er öffnete sein Handgelenk mit seinen Fangzähnen und hielt es ihr an den Mund. "Trink, meine Tochter. Komm zurück zu mir." Doch Natalie regte sich nicht. LaCroix versuchte es noch einige Minuten, doch als sein Handgelenk bereits wieder verheilt war, wurde ihm klar, das sie nicht zurück kommen würde. Sie hatte ihm ihren Tod versrpochen, nicht aber ihren Untod. Ein tiefes, unmenschliches Gebrüll zog durch die Nacht, als LaCroix von ihr abließ und ihm bewußt wurde, das er nun ganz alleine war.

 

1 Woche später>

 

Es war bereits nach Mitternacht, als eine dunkele Figur über den Friedhof des kleinen Vorortes schlich. An einem frischen Familiengrab blieb er stehen. Er sank auf die Knie und legte auf beide Gräber jeweils eine einzelne weiße Rose. Er blieb noch sehr lange dort knien und erst kurz bevor die Sonne aufging, stand er auf und flog davon...

 

 

The End

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240501160715e47be786
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Fandom:

Nick Knight - Der Vampircop

Disclaimer:

Die genannten Charaktere entstammen der US/C TV-Serie "Nick Knight - Der Vampircop" ("Forever Knight"). Sie gehören James D. Parriott und Barney Cohen, sowie Sony/Tristar. Der Autor dieser Geschichten hat keine kommerziellen Vorteil von der Verwendung dieser Charaktere, sondern verwendet sie ausschliesslich für den privaten "Fan-Fiction"-Bereich. Es sind keine Copyright-Verletzung zu erwarten.


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Erstellt: 20.07.2005, zuletzt aktualisiert: 04.10.2015 18:14, 706