Schon die ersten beiden Teile oder besser Staffeln von Planet Erde konnte die Zuschauer vor allem durch die atemberaubenden Aufnahmen begeistern. Die aufwendig gestaltete BBC-Serie, die leicht gekürzt auch im ZDF als Unsere Erde lief, setzt in dieser dritten Dokumentation allerdings einen ganz anderen Schwerpunkt.
Teil Eins ließ die Zuschauer mit beeindruckenden Bildern und die Schönheit und die atemberaubenden Schauspiele eintauchen, die die Natur zu bieten hat. Teil Zwei sollte sie den mannigfaltigen Tieren näher bringen. Nun im dritten Teil dreht sich alles um die unglaubliche Anpassungsfähigkeit der Natur. Denn wie schaffen es Pflanzen und Tiere in extremen Umgebungen wie Wüste oder Ewiges Eis zu überleben, wie finden sie Nischen, um auch in angeschlagenen Ökosystemen irgendwie weiter zu leben. Dabei gehen die Tiere und auch Pflanzen manchmal ungewöhnliche Wege. Und auch in Menschen ist der Wunsch erwacht, zu retten, was zu retten ist und nicht nur weiter Nutzen aus ihr zu ziehen.
Die ersten sechs Episoden widmen sich nacheinander den verschiedenen Lebenräumen, von der Wüste über den Wald und die Savanne, bis hin zu den Küsten und Meeren. Vielleicht kommen einem dabei die ein oder andere Information, oder auch Bilder bekannt vor, aber hier zählt der Gesamteindruck.
Und der ist ein wenig ernster als früher, macht man doch auch auf die Folgen der Klimaerwärmung und der Umweltzerstörungen, die der Mensch verursacht hat, aufmerksam. Dennoch versinken die Filmemacher nicht in Depressionen, zeigen sie doch auch die Nischen, die einige Tiere und Pflanzen gefunden haben, um sich anzupassen oder die Entwicklungen, die der Mensch in Gang bringt.
Deshalb widmen sich die beiden letzten Folgen auch bewusst dem Zusammenleben von Mensch, Tier und Pflanzen und den Maßnahmen, die dabei helfen sollen, bedrohte Lebensräume und Wesen zu retten. Dazu gibt es ein episodenlanges Making-of, das die verschiedenen Teams bei den Drehs zeigt und auch von Schwierigkeiten und Problemen berichtet, die erst überwunden werden mussten.
Wie auch schon in den beiden ersten Teilen beeindrucken die Folgen erst einmal durch ihre atemberaubenden Naturaufnahmen, die von weitreichenden Landschaftstotalen bis hin zu Einblicken in den Mikrokosmos des Planktons reichen. Dazu kommen, wohl dosiert eingestreut, natürlich auch die entsprechenden Informationen.
Hier sollte man sich aber auch bewusst sein, dass die Serie zwar keine Altersbegrenzung hat, das ein oder andere Detail aber durchaus verstörend auf jüngere Kinder wirken könnte, so dass man die Folgen am besten zusammen anschaut.
Denn auch wenn möglichst wenig von den dunklen Seiten der Natur gezeigt wird – vom ständigen Überlebenskampf der Tiere und den Naturgewalten, denen sie von kurz nach der Geburt ausgesetzt sein können – so werden diese Informationen doch nicht vorenthalten und immer wieder genannt.
Immerhin finden sich auf der DVD die vollständigen BBC-Fassungen in Synchronisation, was auch schon einiges ausmacht. Dazu kommt auch noch ein informatives Booklet, das nicht nur Interviews mit den Machern enthält, sondern auch eine Übersicht über die einzelnen Folgen.
