Krone und Schwert (Rex Mundi, Bd. 4)
 
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Krone und Schwert

Rex Mundi Bd. 4

Rezension von Christian Endres

 

Zuletzt hetzte der Herzog von Lorraine das Parlament gegen den König von Frankreich auf, um in den Krieg ziehen zu können. Als der König nun das widerborstige Parlament auflöst, kommt es zum Eklat: Lorraine und die ihm ergebenen Truppen greifen König Louis’ Schloss Versailles an. Danach steht auch dem Krieg an den Außengrenzen des Reiches nichts mehr im Wege: Frankreich stellt sich den Preußen, die in den 1930er der Comic-Parallelwelt von <Rex Mundi</i> bereits an der Grenze zu Russland einen Krieg führen, während die Franzosen schon mit den islamistischen Besatzern Spaniens im Clinch liegen. Als die Preußische Armee immer weiter vorrückt und in Paris steht, mischt sich schließlich auch England in den Krieg ein...

 

Dr. Julien Sauniére ist derweil weiter dem Geheimnis der alten Merowinger-Könige und des Heiligen Grals auf der Spur. Das rückt ihn einmal mehr in den Fokus von Herzog Lorraine, aber auch der Inquisition der Kirche. Denn das, was Sauniére über den Gral und das verschollen geglaubte Königsgeschlecht herauszufinden gedenkt, könnte sich als letztes fehlendes Glied in einer Kette schicksalhafter Ereignisse entpuppen, die Frankreich und den Plänen des Herzogs Lorraine den Gnadenstoß verpassen ...

 

Hinter dem tollen Cover dieses vierten Hardcovers verbirgt sich nach einem Durchhänger in Band zwei und einem klaren Aufwärtstrend in Band drei der bisher beste Teil des ambitionierten historischen Parallelwelten-Mystery-Thrillers in Comicform. Der in Übersee vollzogene Verlagswechsel mitten in der Handlung hat der Story nicht geschadet, im Gegenteil: Fast scheint es, als würde Autor Arvid Nelson nach Weggang von Image und unter dem Dark Horse-Label und der Betreuung von Hellboy-Redakteur Scott Allie zu neuer Höchstform auflaufen. Geschickt verbindet er Szenen und Enthüllungen früherer Bände mit einem rasanten Plot, der Julien immer näher an das vergiftete Herz der Verschwörungen und Geheimgesellschaften Frankreichs bringt.

 

Von Vorteil sind dabei nach wie vor die großpolitisch angelegten Handlungen in der Historie der akkurat ausgearbeiteten Parallelwelt, die inzwischen unglaublich viel Tiefe hat und mit jedem Kapitel und jeder fiktiven Zeitungsseite zwischen den Originalheften nochmals an Schärfe und Kontur gewinnt. Ein nach wie vor außergewöhnliches Setting, das von Nelson endlich auch wieder in seiner Gesamtheit ausgenutzt wird.

 

Dass die Story diesmal von einem einzigen Zeichner gestaltet wurde, tut ihr ebenfalls mehr als gut. Das Artwork von Juan Ferrerya ist recht eigenwillig und hie und da etwas statisch, passt aber gut und vermittelt einen zur Geschichte und dem minutiös ausgeformten Hintergrund passenden Realismus, der selbst die von Magie durchtränkten Szenen fest in der Parallelwelt verwurzelt bleiben lässt.

 

Die Original-Cover, diverse Pin-Ups und eine Kurzgeschichte aus dem Dark Horse’ Book of Monsters (die erste Zusammenarbeit von Nelson, Ferreyra, Allie und eben Dark Horse) tun dann ihr übrigens dazu, »Krone und Schwert« als bisher besten Band dieser endlich wieder auf Erfolgskurs voran brausenden Serie zu etablieren.

 

Herausragend.

 

 

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240524101512d7b5c24c
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Comic:

Krone und Schwert

Reihe: Rex Mundi Bd. 4

Autor: Advid Nelson

Zeichner: Juan Ferreyra

Ehapa, Juni 2008

Hardcover-Album, 176 Seiten

ISBN: 3770432029

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 20.06.2008, zuletzt aktualisiert: 31.12.2023 11:30, 6747