Falsche Erinnerung (Autorin: CelticRaven)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Falsche Erinnerung

Autorin: CelticRaven

 

Der Tatort war Nick´s Loft sehr ähnlich, aber schlimmer noch, das tote Paar auf dem Boden war ein Schock für Nick. Er sah sich verstolen um. Niemand hatte seinen Schock bemerkt. Doch wo war Natalie. Nick ging rüber zu Capt. Reese. "Captain?" der drehte sich abrupt um. "Ah, Nick. Sieht ja wohl wie gegenseitiger Mord oder gemeinsamer Selbstmord aus. Übrigens, Natalie kommt etwas später, sie wurde im Büro aufgehalten. Also Finger weg von den Leichen." Nick nickte zustimmend, als Natalie den Raum betrat.

 

Natalie sah sich um und das ganze Bild kam ihr merkwürdig bekannt vor. Sie schüttelte den Kopf, doch Nick hatte mit Sorge ihre Verwirrung bemerkt. Sofort war er an ihrer Seite. "Nat, alles ok?" Natalie sah ihn an. "Hi Nick. Ja, ist alles klar. Ich hatte nur das Gefühl von Deja Vu. Aber das ist bestimmt Einbildung." Nick sah weg, damit sie seinen Anfall von Panik nicht sehen konnte. Was mache ich wenn sie sich erinnert, schoß es ihm durch den Kopf.

 

Zwei Stunden später hatte Natalie die Leichen im Labor und begann die Autopsie. Wieder viel ihr das Bild vom Tatort ein. Und plötzlich sah sie andere Bilder. (Nick im Loft auf seinen Knien. Da war LaCroix. Er stand hinter Nick. Und sie selbst lag am Boden.) Ihr fiel das Skalpell aus der Hand, was sie wieder in die Realität zurück brachte. Sie schüttelte den Kopf und fühlte starke Kopfschmerzen.

 

Nick kam ins Labor und konnte gerade noch sehen wie sich Natalie an den Kopf griff und sich schüttelte. Sie beginnt sich zu erinnern, dachte er voller Sorge. "Nat?" Sie drehte sich erschrocken um. Wie üblich hatte sie ihn nicht hereinschleichen hören. "Nick, wie oft soll ich dir noch sagen, das es eine schlechte Angewohnheit ist, sich an Leute heranzuschleichen, besonders in einer Leichenhalle." Nick senkte den Kopf. "Nat, der Sorrensen-Fall. Hast du schon etwas?" Er versuchte von Thema abzulenken und Natalie lächelte zufrieden. Er benimmt sich jedesmal wie ein kleiner Junge der bei etwas verbotenem erwischt wurde, grinste sie in sich hinein.

 

"Naja. Also ob er sie umgebracht hat weiß ich nicht, aber er selbst wurde in jedem Fall von einem dritten getötet. Der Einstichwinkel des Messers kann auf keinen Fall von ihr kommen." Natalie sah Nick an und wieder kamen Erinnerungen (LaCroix hielt ihren Kopf und redete auf sie ein. Nick läuft hin und her. Ein fremder Mann ist im Raum. Er hat einen Arztkittel an. Blutkonserven.) dann ist wieder alles verschwunden. Natalie wird schwindelig und sie setzt sich hin.

 

Nick sah mehr als besorgt aus und konnte es auch auf seinem Gesicht nicht mehr verheimlich. "Nat. Du solltest nach Hause gehen. Soll ich dich fahren?" Natalie sah hoch und nickte. Er bot ihr seinen Arm an und sie hakte sich unter. Auf dem ganzen Weg sprachen beide kein Wort. In Natalie´s Appartment angekommen ging sie sofort ins Bett und Nick verschwand und machte sich auf den Weg zum Raven. Er mußte mit LaCroix sprechen.

 

Der Raven war wie üblich brechend voll und mit einem Blick auf die Uhr wußte Nick das er LaCroix im Studio finden würde. Er ging in den hinteren Teil und wartete bis das ""On Air"" Licht aus war und trat ein. LaCroix hatte die Sorge seines Sohnes bereits über seinen Link zu ihm gefühlt und war nicht überrascht ihn zu sehen. "Was ist es dieses Mal, Nicholas?" begrüßte er ihn wenig begeistert. Nick blieb in der Tür stehen. "Natalie fängt an sich zu erinnern, LaCroix. Was sollen wir denn jetzt tun?" Diese Aussage überraschte LaCroix nun doch. Er sah Nick nachdenklich an. "Wir - Nicholas? Ich weiß nicht was du vor hast, aber ich kann und will nichts mehr tun. Diese Farce hätte nie stattfinden dürfen und wenn du sie herüber gebracht hättest, wäre es jetzt auch kein Problem." Nick sah ihn traurig an. "Aber ich dachte du könntest vielleicht..." LaCroix war jetzt wirklich wütend. "Was Nicholas? Nochmal in ihr Gehirn eindringen? Wie stellst du dir das vor? Wie wenig du doch über unsere Möglichkeiten und vorallem über unsere Grenzen weißt. Ich kann die Erinnerung nicht nochmal blocken ohne ihr damit einen irreparabalen Schaden zuzufügen." Nick sah ihn entgeistert an. Er konnte für einen kurzen Moment mehrere Gefühle in seinem Gesicht erkennen. "LaCroix - du sorgst dich auch um sie, nicht wahr? Du willst ihr nicht schaden. Es tut mir leid, ich wußte nicht..." LaCroix´s Augen hatten sich verwandelt und er sah Nick unvermittelt an. "Genau das ist dein Problem Nicholas. Du weißt nie etwas. Alles was du siehst bist du. Alles dreht sich immer nur um dich und alle anderen müssen darunter leiden."

 

Nick wußte es besser als jetzt noch etwas dazu zu sagen, aber er hatte etwas in LaCroix´s Augen gesehen, was ihn stutzig werden ließ. LaCroix sorgte sich um Natalie, oder vielleicht noch mehr. Nick drehte sich wortlos um und ging. LaCroix setzte sich zurück auf seinen Stuhl und atmete tief durch. "Es tut mir leid, Natalie. Ich habe dir nie schaden oder dich verletzen wollen." Flüsterte er leise während er von seinem Glas trank und langsam die Augen schloß. Er erinnerte sich an die Nacht vor 3 Jahren...

 

-Flashback vor 3 Jahren-

 

Natalie liegt auf dem Boden des Loft und Nick neben ihr. LaCroix stand mit einem Pfahl über seinem Sohn. "Verdammt seist du Nicholas" schrie er und mit aller Kraft ließ er den Pfahl auf seinen Sohn niederrasen, doch im allerletzten Moment stoppte er und schleuderte den Pfahl ins Feuer. "LaCroix bitte...ich habe es Nat versprochen" flehte Nick leise, doch LaCroix sah ihn nur an, dann kniete er neben Natalie und nahm ihren Kopf in seinen Schoß. "Nicholas, hör doch, sie lebt noch." Nick konzentrierte sich und konnte wage einen Herzschlag warnehmen.

 

Nachdem LaCroix und Nick sie ins Schlafzimmer getragen und aufs Bett gelegt hatten, riefen sie Aristotle an. Er versicherte ihnen, das er so schnell wie möglich einen Arzt vorbeischicken würde. Als der Arzt kam saß Nick an Natalie´s Seite und LaCroix stand etwas abseits im Dunkel. "Habt ihr beiden Spaßvögel vergessen wie man jemanden herüberbringt?" fragte der Arzt genervt und begann über eine Transfusion Blutkonserven an Natalie anzuhängen.

 

Der Prozess der Genesung dauerte sehr lange und während der ganzen Zeit blieb LaCroix bei Nick und Natalie. Er wußte das sein Sohn dankbar für seine Gesellschaft war, aber er hätte ihm nie den wahren Grund sagen können, weshalb er nicht von Natalie´s Seite wich. Er hatte diese starke Frau respektieren gelernt und sie hatte ihn oft mit ihrem gewagten Mund kalt erwischt. Er wußte das sie keine Angst vor ihm hatte. Er schätzte sie und wenn Nicholas nicht wäre...

 

Nach vier Wochen war es dann soweit. Natalie saß auf der Couch und LaCroix saß ihr gegenüber auf dem Tisch und sah ihr in die Augen. "Dr. Lambert - Natalie. Konzentrieren sie sich auf meine Stimme. Können sie mich hören?" Natalie war in Trance. "Ja, ich höre sie." LaCroix drehte sich zu Nick um. "Du bist dir sicher?" Nick starrte LaCroix an und nickte. LaCroix konzentrierte sich wieder auf Natalie. "Natalie - sie werden jetzt vergessen was in den letzten vier Wochen passiert ist. Sie hatten Urlaub und waren in Europa. Morgen ist ihr Urlaub um und sie kehren zur Arbeit zurück. Sie waren nie hier in den vier Wochen und es ist nichts außergewöhnliches passiert. Sie und Nicholas haben keine Beziehung und sie wollen auch keine. Sie sind gute Freunde, nur Freunde. Haben sie mich verstanden, Natalie?" Natalie blieb zuerst still, antwortete dann aber doch. "Urlaub...nie hier....Freunde....verstanden." LaCroix sah ihr traurig in die Augen. Eine Regung die sein Sohn nicht sehen konnte. "Schlafen sie Natalie..."

 

-Ende Flashback-

 

LaCroix erwachte aus seinen Gedanken wie aus einem Alptraum. Die Erinnerung schmerzte, aber schlimmer noch war der Gedanke, das seine Hypnose nicht gehalten hatte und er damit einen vielleicht nicht mehr gutzumachenden Schaden angerichtet hatte. Er mußte sie sehen. Leise ging er vom Studio zum Hinterausgang und flog zu Natalie´s Appartment. Vor ihrem Fenster verblieb er. Er konnte ihren regelmäßigen Herzschlag hören. Sie schlief. Er sah vorsichtig durchs Fenster und sah das sie in einem Traum gefangen war. Er beobachtete sie einige Zeit, flog dann aber wieder zurück zum Raven.

 

Am nächsten Abend kam Natalie wie üblich ins Büro, aber sie war nicht bei der Sache. Sie hatte starke Kopfschmerzen und ihr hing noch ihr Traum vom Tag in Erinnerung. Sie hatte verwirrende Bilder von Nick und LaCroix im Loft gesehen und war sich nicht mehr sicher, das sie das nicht vielleicht doch erlebt hatte. Es schien ihr alles so real und bekannt. Sie versuchte sich gerade wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren, als ein stechender Schmerz ihren Kopf durchzuckte. Sie packte sich mit beiden Händen an den Kopf, aber der Schmerz wurde stärker und sie verlor das Bewußtsein.

 

Nick saß an ihrem Bett im Krankenhaus. Man hatte ihn sofort angerufen, nachdem man Natalie im Labor gefunden hatte. Er wußte nicht was er machen sollte. Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter und sah hoch. "Wie geht es ihr?" fragte LaCroix leise während er seine Hand auf Nick´s Schulter legte. "Sie ist immer noch bewußtlos. Die Ärzte wissen nicht was sie machen sollen. Sie sagen, sie versuche im Unterbewußtsein sich stark auf etwas zu konzentrieren und das schädigt ihr Gehirn und läßt sie nicht wieder zu Bewußtsein kommen. Kannst du nichts machen?" Nick´s Augen flehten LaCroix an.

 

LaCroix ging zum Fenster und starrte hinaus. "Das einzige was ich machen kann, ist ihr ihre Erinnerung wiedergeben. Das würde ihr Gehirn schonen und sie würde wieder gesund. Aber du weißt das sie es dir vielleicht niemals verzeihen wird." Nick saß noch bei Natalie und starrte auf LaCroix´s Rücken. "Ich weiß. Aber die Ärzte können nichts machen. Das ist alles nur passiert, weil ich ihr das angetan habe. Was habe ich nur getan." LaCroix war in Nick´s Seite als dieser anfing zu schluchzen. "Vielleicht wird sie dir nie vergeben, Nicholas, aber sie wird leben. Das muß einfach genug sein." Sprach er mit seiner ruhigen sonoren Stimme auf seinen Sohn ein. Nick sah hoch und sah die Sorge in LaCroix´s Augen. "Mach es." Sagte er nur und stand auf um dafür zu sorgen, das währenddessen niemand das Zimmer betrat.

 

LaCroix setzte sich an Natalie´s Seite und konzentrierte sich auf ihren Herzschlag. "Natalie - hören sie mich?" Keine Regung. Er versuchte es nochmal und nochmal und noch einige Male, bis er erschöpft den Kontakt abbrechen mußte. "Was ist los?" fragte Nick besorgt von der Tür. "Ich kann sie nicht erreichen, solange sie in so tiefer Bewußtlosigkeit ist." Sagte LaCroix leise. Nick stand plötzlich neben ihm. "Ist das alles? Willst du es nicht weiter versuchen?" LaCroix sah auf und erst jetzt konnte Nick erkennen, wieviel Kraft den mächtigen Vampir diese Gedankenspielchen kosteten. Er sah aus als hätte er Tage nicht geschlafen, mit tiefen Ringen unter den Augen und noch blasser als sonst. "Es tut mir leid, Vater. Ich habe es nicht so gemeint." Sagte Nick entschuldigend und LaCroix sank zurück in den Stuhl und schloß die Augen.

 

Nick stand hilflos neben ihm, als er wieder die Augen öffnete. Er hatte eine Veränderung in Natalie´s Herzschlag gehört. Sie kam langsam zu sich. Sofort beugte er sich zu ihr und hielt mit beiden Händen ihren Kopf in seine Richtung. "Natalie - konzentrieren sie sich auf meine Stimme - hören sie mich?" LaCroix setzte jetzt seine letzte Kraft ein und Natalie reagierte. "Ja - ich höre sie." LaCroix atmete einmal tief durch, dann begann er zu sprechen. "Natalie - wir gehen jetzt drei Jahre in der Zeit zurück. Sie sind im Loft und sie.....erinnern sich wieder.....Schlafen sie" LaCroix brach den Kontakt ab und stand auf. Er strauchelte leicht vor Erschöpfung, doch als Nick ihn stützen wollte, wehrte er ihn ab. "Gute Nacht, Nicholas." Und er war verschwunden.

 

Natalie schlief nur eine halbe Stunde und als sie wach wurde, sah sie Nick an ihrem Bett. Er sah sie unsicher an. "Wie fühlst du dich?" Natalie war sich sofort der Auswirkung der ganzen Situation bewußt. "Wie jemand, der drei Jahre das Leben einer Fremden gelebt hat. Nick wie konntest du nur. Du warst bereit mich sterben zu lassen, aber viel schlimmer als das, du warst nicht in der Lage dazu zu stehen. Du bist ein selbstsüchtiger Bastard. Du hast mir drei Jahre meines Lebens genommen. Ich weiß nicht, ob ich das verzeihen kann." Natalie drehte ihren Kopf weg und Nick spürte das es besser war jetzt zu gehen.

 

Er landete im Wohnzimmer von LaCroix. Leise ging er durch den stillen Raum. LaCroix saß in einem hohen Sessel, mit einem Buch im Schoß und schlief. Nick lächelte traurig. Er ging zum Fenster und schloß es leise gegen die aufgehende Sonne, dann ging er zum Sessel, nahm das Buch aus LaCroix´s Hand und sah den Titel. Es war eine sehr alte Originalausgabe von ""Romeo und Julia"". Er legte das Buch auf den Tisch und deckte LaCroix zu. Dann sah er die weiße Rose auf dem kleinen Tisch vor dem Sessel und ihm kamen die Tränen.

 

Zum ersten Mal seid 771 Jahren wurde ihm langsam bewußt, wieviel es LaCroix gekostet haben mußte, damals Fleur mit ihrem Wissen über ihn zurückzulassen. Er konnte die Einsamkeit fühlen, die von dem alten Vampir ausging, eine Einsamkeit die auch er jetzt in seinem Herzen fühlte. "Es tut mir leid, Vater" war alles was er noch sagen konnte, bevor er auf der Couch einschlief....

 

 

The End

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405011045398fafd1a3
Platzhalter

Fandom:

Nick Knight - Der Vampircop

Disclaimer:

Die genannten Charaktere entstammen der US/C TV-Serie "Nick Knight - Der Vampircop" ("Forever Knight"). Sie gehören James D. Parriott und Barney Cohen, sowie Sony/Tristar. Der Autor dieser Geschichten hat keine kommerziellen Vorteil von der Verwendung dieser Charaktere, sondern verwendet sie ausschliesslich für den privaten "Fan-Fiction"-Bereich. Es sind keine Copyright-Verletzung zu erwarten.


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 20.07.2005, zuletzt aktualisiert: 04.10.2015 18:14, 697