Der Zeitreisende (Autorin: CelticRaven)
 
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Der Zeitreisende

Autorin: CelticRaven

 

Dr. Natalie Lambert verbrachte wieder mal ein Wochenende in der Pathologie, als ihr einfiel, das ihr noch einige Unterlagen für einen Abschlußbericht fehlten. Also machte sie sich auf den Weg in Richtung Department. Während sie durch die Gänge lief, blätterte sie gedankenverloren in einigen Berichten die sie auf ihrem Weg direkt verteilen wollte. So bemerkte sie auch nicht den Mann, der ebenso gedankenverloren in irgendwelchen Papieren las und ihr entgegenkam. Es blieb nicht aus, das die beiden praktisch ineinander liefen.

 

"Oh, Verzeihung. Ich war in Gedanken und habe sie garnicht gesehen. Haben sie sich weh getan?" fragte der Mann etwas erschrocken, während Natalie nur "Shit" murmelte. Sie sah auf und blickte in zwei vertauenserweckende braune Augen, die sie anlachten. Natalie war bei dem Zusammenstoß auf ihren Hintern gefallen und fing an zu lachen. "Ich habe mich zu entschuldigen. Ich war mindestens genauso schuld. Was machen sie denn hier?" Der Mann half Natalie auf und stellte sich vor. "Mein Name ist Alistar Campell. Ich bin Professor für Zeitgeschichte. Und mit wem habe ich die Ehre?" Natalie lächelte den freundlichen Mann an und sagte "Oh, ich bin Natalie Lambert. Ich bin der leitende Coroner von Toronto." "Das überrascht mich allerdings, wegen ihnen bin ich hier. Wenn sie etwas Zeit haben erkläre ich es ihnen. Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee." Natalie willigte ein und so verließen sie das Department in Richtung Downtown.

 

"So, Professor Campell, was wollen sie denn von mir?" fragte Natalie in einem Cafe in ihrer gewohnt direkten Art. "Oh nennen sie mich doch bitte Al. Und ich will nichts von ihnen, sondern sie von mir. Sie haben um eine Chance gebeten, in der Vergangenheit etwas ungeschehen machen zu können. Und da diese Bitte nicht sie selber betrifft und sie völlig uneigennützig gehandelt haben, sollen sie diese Chance von mir erhalten." Natalie sah den Mann mit großen Augen an. Sie hatte keine Ahnung wovon der Mann sprach. Er schien es zu merken und erklärte sich genauer. "Sie beten seit längerer Zeit darum, in die Vergangenheit gehen zu können, um einen Mann namens Nicholas de Brabant davor zu bewahren zum Vampir zu werden. Und deswegen bin ich hier. Ich bringe sie ins Jahr 1228 in die Nähe von Paris und gebe ihnen diese Möglichkeit. Sie bekommen 24 Stunden von mir geschenkt. Nehmen sie dieses Angebot an?" Natalie wußte nun zwar um was es ging, aber sie konnte nicht glauben was sie da hörte. Wie konnte dieser Fremde wissen was sie Nick am meisten wünschte und was meinte er damit, das sie diese Chance bekommen sollte.

 

"Wer sind sie wirklich? Und woher kommen sie?" Der Mann sah ihr in die Augen und lächelte. "Wie ich ihnen schon sagte, ist mein Name Alistar Campell und ich bin ein Zeitreisender. Ich komme ursprünglich aus der 25. Jahrhundert, bewege mich aber meist in diesen Jahrtausend. Mir ist schon klar, das sie meinen ich wäre ein Spinner, aber woher sollte ich dann von Nick wissen und von ihren Wünschen?" Natalie begann darüber nachzudenken und kam zu dem Schluß, das sie eine solche Chance kein zweites Mal bekommen würde und selbst wenn dieser Mann ein Spinner sein sollte, mußte sie es herausfinden. "Also gut - Al - was muß ich tun?" Al beobachtete sie die ganze Zeit. "Ganz einfach, kommen sie nur mit mir. Ich werde sie führen."

 

Die beiden gingen ein eine alte Lagerhalle und Natalie war es etwas mulmig zumute. Der Mann konnte ja genausogut ein Killer sein, aber aus irgendeinem Grund vertraute sie ihm. In der Halle angekommen sah sie mehrere Computer und ein großes Portal am Ende der Halle. Der Mann ging auf die Computer zu und fing an einiges einzutippen. Dann nahm er Natalie bei der Hand und führte sie zum Portal. "Gehen sie dort durch. Sie werden sich dann im Jahre 1228 befinden, auf dem Land der Familie de Brabant. Wenn sie die Tür hinter sich schließen, werden sie mit den Gepflogenheiten und der Sprache der damaligen Zeit vertraut sein. Sie haben 24 Stunden. Bedenken sie, das sie Nicholas in dieser Zeit zwar beobachten dürfen, ihn aber nicht kennenlernen können, denn er ist nicht der, der er heute ist. Nun wünsche ich ihnen viel Glück." Er öffnete das Portal und Natalie ging hindurch und schloß es auf ihrer Seite.

 

Plötzlich befand sie sich direkt vor dem riesigen Herrenhaus der de Brabant´s. Sie war beeindruckt, es war ein wunderschönes weißes Haus, das sich weit erstreckte, umgeben von einem wunderschönen Garten. Es war Nacht. Und dann sah sie sie. Janette. Sie stand unter einem Baum und beobachtete etwas, was Natalie von ihrer Position aus nicht sehen konnte. Sie ging in ihre Richtung, vorsichtig, um nicht Janette´s Aufmerksamkeit zu erregen und da war er. Nick, ihr Nick. Er sah genauso aus, wie sie ihn sich in seiner Zeit vorgestellt hatte, eigentlich sah er abgesehen von der Kleidung und den etwas längeren Haaren genauso aus, wie er 1998 aussah. Kurze Zeit beobachtete sie ihn schweigend.

 

Als sie bemerkte, das Janette sich entfernte, folgte sie ihr. Sie ging zu einem kleinen Landhaus, das anscheinend unbewohnt war. Natalie bewegte sich vorsichtig zu dem Haus und konnte durch das offene Fenster Janette´s Stimme hören. Sie sprach zu jemanden, den Natalie nicht sehen konnte. "Oh, er ist so unschuldig. Ich will ihn haben. Bitte, du hast es versprochen. Du hast gesagt ich kann mir einen Spielgefährten aussuchen. Ich will ihn." Natalie wußte nur zu gut von wem Janette da so schwärmte. Dann hörte sie eine ihr wohlbekannte Stimme, die sie frösteln ließ. "Also gut Janette. Bring ihn hier her und er gehört dir." Natalie wußte das sie ihre Chance jetzt ergreifen mußte oder es würde für immer zu spät sein. Sie ging auf die Tür zu und öffnete sie.

 

"Guten Abend, LaCroix - Janette." Mit dieser Begrüßung brachte sie die beiden Vampire etwas aus der Fassung. "Bleiben sie ganz ruhig, ich werde sie nicht lange stören." Natalie wußte nicht woher sie plötzlich den Mut und die Ruhe nahm, sich diesen beiden Vampiren zu stellen. LaCroix erwachte als erster aus seiner Überraschung. "Wer sind sie und woher kennen sie unsere Namen?" Natalie lächelte, weil ihr plötzlich bewußt wurde, das es ihre Liebe zu Nick war, die ihr die Kraft gab, sich LaCroix zu stellen. "Mein Name ist Natalie Lambert und ich komme aus der Zukunft. Genauer gesagt aus dem Jahre 1998, aus Toronto. Daher kenne ich sie beide auch. Ich bin hier, um einen Gefallen von ihnen zu erbeten." LaCroix brummte etwas vor sich hin und Janette tänzelte unruhig hin und her.

 

"Das hört sich nach einer großen Geschichte an. Fahren sie fort." LaCroix hatte seine Ruhe wiedergefunden und war nun gespannt was diese Sterbliche nun wirklich von ihnen wollte. Natalie begann zu erzählen.

 

"Es geht um den Mann den Janette heute abend beobachtet hat. Nicholas de Brabant. Sie dürfen ihn nicht herüberbringen LaCroix. Er wird sie sein Leben lang dafür hassen. Sie haben mir in der Zukunft einmal gesagt, das es eine undankbare Sache wäre, das Geschenk der Unsterblichkeit an jemanden zu vergeben, der nicht aus freiem Willen zu ihnen gekommen ist. Glauben sie mir, Nick versuchte mehrfach sie zu töten, er blockiert ständig den Link der sie verbindet und er sucht seid Jahrhunderten nach einer Heilung für den Vampirismus. Er ist wirklich der Falsche, denn er verliert seine Seele und haßt seine Unsterblichkeit. Und er haßt sie, LaCroix. Ist es ihnen das wirklich wert?"

 

LaCroix sah sie lange schweigend an. Nach einer Ewigkeit sagte er dann zu ihr "Sie haben recht. Er ist es wohl wirklich nicht wert, das Geschenk der Ewigkeit zu empfangen." Janette unbrach ihn "Aber Vater, du hast es mir versprochen. Und ich will ihn haben." LaCroix fauchte sie nur kurz an und sie verstummte sofort. "Schweig Janette. Es wird einen Anderen geben. Einen der bereit ist für unsere Familie." Er wandte sich wieder an Natalie. "Nun sagen sie mir, warum sind sie hergekommen? Sie hätten diesen Mann doch auch einfach von hier fortschaffen können und wir hätten ihn nie kennengelernt. Warum also dieses Risiko?"

 

Natalie sah LaCroix an und sie spürte wie die Tränen in ihr hochkamen. "Ich kam her um sicher zu sein. " Sie senkte den Kopf. "Nein, das ist nicht wahr. Ich kam her, damit es im Jahre 1998 noch jemanden außer mir gibt, der sich an Nick erinnert. Jemand mit dem ich dann vielleicht reden kann." Sie spürte wie ihre Tränen langsam die Wangen herunterliefen. LaCroix nickte nur und drehte sich dann weg.

 

Natalie verließ das kleine Landhaus und machte sich zurück auf den Weg zum de Brabant Anwesen. Prof. Campell mußte ihre Rückkehr gespürt haben, denn das Portal öffnete sich wie von selbst. Sie trat ein, drehte sich noch einmal um und flüsterte leise "Ich hoffe du wirst glücklich Nick, ich werde dich nie vergessen. Ich liebe dich." Dann ging sie durch das Portal und schloß es hinter sich. Sie stand wieder in der Lagerhalle und wurde von Prof. Campell begrüßt. "Ich sehe sie haben ihren Wunsch durchgesetzt. Meine Hochachtung. Es gibt nur wenige Menschen, die das Glück eines Anderen über ihr eigenes stellen. Sie sollten jetzt nach Hause gehen, es ist schon spät. Wir werden uns nicht mehr wiedersehen. Ich wünsche ihnen alles Gute."

 

Einen Monat später kam Don Schanke ins Leichenschauhaus. Wie so oft in der letzten Zeit verbrachte er seine Kaffeepausen bei Natalie. Doch heute war er nicht alleine. "Hi Nat. Da bin ich mal wieder. Ich hab dir doch erzählt das ich einen neuen Partner bekommen sollte. Den hab ich dir mal mitgebracht." Hinter Schanke betrat ein Mann den Raum und Natalie fiel sofort der Stift aus der Hand. Der Mann kam mit ausgestreckter Hand auf sie zu. "Hallo, mein Name ist Nicholas de Brabant und ich bin Schanke´s neuer Partner. Sie sind also Dr. Lambert." Natalie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Vor ihr stand ein Abbild von Nick, aber sein Händedruck war warm und sie konnte keinen Vampir in ihm spüren. "Äh, ja, hallo. Nennen sie mich doch Natalie. Ihr Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Haben wir uns vielleicht schonmal getroffen?" Der Mann lächelte sie mit diesem Lächeln an, das sie an Nick so sehr geliebt hatte. "Oh nein, Natalie, daran könnte ich mich erinnern. Und was den Namen angeht, tja, ich wurde nach einem uralten Vorfahren von mir benannt. Er war ein Ritter in den heiligen Kriegen damals und nach einem Portrait zu urteilen das meine Großmutter von ihm hat, muß ich ihm wohl sehr ähnlich sehen." <Du hast keine Ahnung wie ähnlich du ihm siehst> dachte Natalie und lächelte zurück...

 

 

The End

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405011602470e5de6df
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Fandom:

Nick Knight - Der Vampircop

Disclaimer:

Die genannten Charaktere entstammen der US/C TV-Serie "Nick Knight - Der Vampircop" ("Forever Knight"). Sie gehören James D. Parriott und Barney Cohen, sowie Sony/Tristar. Der Autor dieser Geschichten hat keine kommerziellen Vorteil von der Verwendung dieser Charaktere, sondern verwendet sie ausschliesslich für den privaten "Fan-Fiction"-Bereich. Es sind keine Copyright-Verletzung zu erwarten.


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Erstellt: 20.07.2005, zuletzt aktualisiert: 04.10.2015 18:14, 693