Der Verrat von Shannon Messenger
Reihe: Keeper of the Lost Cities Band 4
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Sophie Foster ist auf der Flucht – aber wenigstens ist sie nicht allein. Ihre engsten Freunde sind bei ihr. Gemeinsam haben sie sich Black Swan angeschlossen. Sie wissen zwar nicht, ob sie dieser Geheimorganisation vertrauen können. Doch nur so können sie mehr über Sophies Herkunft herausfinden. Allerdings gibt es Elfen, die genau das mit allen Mitteln verhindern wollen. Und diese schrecken vor nichts zurück. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt – und den falschen Personen zu trauen, könnte nicht nur für Sophie tödlich enden …
Rezension:
Sophie und ihre Freunde haben sich in den Schutz von Black Swan begeben. Vom Rat wurden sie verbannt. Doch wie soll es weitergehen? Die wichtigen Mitglieder des Geheimbundes zeigen sich ihnen weiterhin nur maskiert, von den Plänen erfahren sie nur, wenn sie unmittelbar beteiligt sind. Ihre eigenen Vorschläge werden dagegen meist abgelehnt oder auf die lange Bank geschoben. Als sie endlich mal mitarbeiten dürfen, erweist sich der Einsatz als eine Falle des Rates.
Den 4. Band ihrer jugendlichen Fantasy-Reihe lässt Shannon Messenger eher ruhig beginnen. Zum Ende hin steigt das Action-Niveau dann allerdings kräftig an, wobei der abschließende Cliffhanger noch erheblich drastischer als beim vorhergehenden Band (Das Feuer) ausfällt.
Die Kritik an der Elfengesellschaft wird weiter immer deutlicher. Auffallend ist, dass sich die Autorin in diesem Band mehrere Logiklücken leistet. So scheint ihr nicht mehr ganz bewusst zu sein, wie viel Zeit in den Bänden 1 bis 3 vergangen ist. Was ebenfalls auffällt, ist eine erheblich übertriebene (US-amerikanische?) Prüderie. Wenn sich Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren – nach menschlicher Rechnung, in diesem Band wird ein kleiner Unterschied zur Altersberechnung der Elfen ausführlich thematisiert – fassungslos über die bekannte David-Figur Michelangelos zeigen oder nicht einmal von der Paarung von Tieren hören wollen, muss man sich natürlich über das Weltbild der Autorin wundern. Welcher reale 14-jährige Junge hält sich panisch die Ohren zu, wenn nur über die Paarung pferdeähnlicher Tiere gesprochen wird? Jeder (europäische) Leser muss sich da fragen, ob das ernstgemeint oder als bewusst humoristisches Element konzipiert ist.
Stilistisch bleibt alles beim zu den vorhergehenden Bänden Gesagtem.
Fazit:
Die Machtverhältnisse zwischen Rat, Black Swan und Neverseen verschieben sich weiter, wobei die Protagonistin zunehmend im Brennpunkt steht.
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