Kronn erkannte ihn sogleich wegen Karas Beschreibung: ein übelrie-chender Stamm, astlos bis in eine Höhe von zwei Metern, mit einer Rinde, die den Schuppen eines Fisches glich. Der Söldner blieb stehen und schüt-telte sich angewidert vom Gestank, den der Nachwind zu ihm hintrieb, und der sich als bittersüßlicher Geschmack auf seine Zunge legte. Dann hob er den Kopf. Der Baum sah in der Tat so aus, wie ihn Kara beschrieben hatte: auf der schuppigen Rinde glänzten die feuchten Ausdünstungen des Stammes. Sie waren es auch, die den ekelerregenden Gestank erzeugten. Von den Ästen baumelten unzählige, kugelartige Gebilde herab, die an langen Seilen hingen. Der Söldner trat vorsichtig heran und erkannte, dass sich hierbei um ent-beinte Schrumpfköpfe mit zugenähten Augen und Mündern handelte. Sie schwangen leicht im Nachtwind. Stießen zwei aneinander, erzeugten sie ein leises, klapperndes Geräusch. Sie waren eine Warnung, aufgehängt von den Schmugglern, die hier in der Gegend ihr Unwesen trieben. Allzu neugierige Abenteurer sollten dadurch abgeschreckt werden. Kronn verzog die Lippen zu einem verächtlichen Grinsen. So leicht war er nicht einzuschüchtern, als dass ihn ein Mobile aus Schrumpfköpfen zum Umkehren gezwungen hätte.