Kolumne: Let's bash together!
 
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Kolumne: Let's bash together!

Autor: Holger M. Pohl

 

Lange nichts von mir gehört, oder? Nun, die letzte Zeit war angefüllt mit diesem und jenem: ARKLAND 2 wollte auf den Weg gebracht werden, bei „Die 9. Expansion“ stehen die Bände 16 und 18 an, die nächste IKARUS-Trilogie ist in den Startlöchern, ein neues Projekt mit dem Namen „Der Tasin-Konflikt“ macht Vorarbeit … und dann gäbe es da noch so etwas nebensächliches wie den Brot-Job, der mit viel Arbeit und viel Aufwand verbunden ist. Zudem (auch wenn ich jetzt Herrn Dirk v.d.B. höre: Das muss schneller gehen!) gäbe es da auch noch so etwas wie ein Privatleben, dem man doch ab und zu gerne frönen möchte.

 

Aber nun wird manches besser und übersichtlicher und ich möchte so hin und wieder doch wieder eine neue Kolumne schreiben. Man gönnt sich ja sonst nichts (und außerdem fühle ich die grimmigen Blicke der anderen drei der Fantasyguidschen Vier!). Daher … nun hoffentlich wieder öfters. Zum Gefallen der einen, zum Missfallen der anderen, der Rest darf (muss es aber nicht) ignorieren.

 

Aber in den letzten Wochen hat es mich wieder gedrängt, weil sich doch so das eine oder andere ereignet hat oder ereignen wird. Zu manchem haben andere schon etwas gesagt. Oder sollte ich in diesem Fall sagen: Let’s bash!? Die Rede ist vom Deutschen Phantastikpreis 2017.

 

Ich höre jetzt schon den einen oder die andere stöhnen: Muss der jetzt auch noch seinen Senf dazu geben? Nein, müssen täte er es nicht, können täte er es schon, aber tut es trotzdem nicht. Mir ist bei dem Ganzen in erster Linie und vordergründig etwas anderes ins Auge gestochen: Man basht gerne! Und ganz gerne dann, wenn man sich übergangen fühlt.

 

Oder wie sonst soll ich dieses Gejammere interpretieren, das da auf dem PR-Redaktionsblog erschienen ist? So nebenbei bemerkt: In den vergangen Jahren hat wer wie oft bei der Kategorie Serie/Reihe gewonnen? Da war die Welt offensichtlich noch in Ordnung und es gab nichts zu kritisieren. Zumindest nicht öffentlich oder dass es mir bekannt wäre. Man hat den Preis einfach gerne mitgenommen. OK, dieses Jahr läuft es nicht so wie gewünscht, also verweigert man sich: Für mich ist es klar: Als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie, der viele Jahre beim Deutschen Phantastik-Preis mit abgestimmt hat, der ihn einmal sogar auf der Bühne mitverliehen hat, der ihn auch einige Male in Empfang genommen hat – für die Serie –, werde ich erstmals seit vielen Jahren nicht daran teilnehmen.

Genau! Das ist die richtige Haltung! So etwas ist absolut lobenswert und zur Nachahmung empfohlen: Ich unterstütze die Phantastik dann, wenn mir der Ablauf genehm ist!

 

Dann gibt es da noch jene, die wohl ihre ganz eigenen Gründe haben, gegen den diesjährigen Modus ins Feld zu ziehen. Oder ziehen sie eher gegen die diesjährigen Macher ins Feld? So ganz genau lässt sich das nicht unterscheiden, habe ich den Eindruck. Denn wer nicht nur Stefan Holzhauers Moment mal, Deutscher Phantastikpreis durchliest sondern auch seine Kommentare auf FB zum Thema Phantastika, der kann durchaus zu dieser Ansicht kommen. Da scheint etwas im persönlichen Bereich nicht so ganz zu funktionieren, könnte man vermuten. Und man verbindet das dann einfach irgendwie mit dem DPP … ist doch eh irgendwie eins. Dieses Jahr. Ja, tragen wir so etwas öffentlich aus. Macht sich immer gut.

 

Aber wenigstens hat Herr Holzhauer auch gleich einen kreativen Entwurf parat, wie ein Phantastikpreis seiner Ansicht nach aussehen könnte: Deutscher Holzhauer-Phantastikpreis (DHPP). Nett, dass er da den SP auch Preise zukommen lassen möchte. SP-Romane sind ja etwas ganz anderes als Romane von Verlagsautoren. Ja, zementieren wir die Fronten und lernen: Roman ist nicht gleich Roman!

Natürlich ist auch das Argument der (einzigen) Kommentatorin nicht von der Hand zu weisen, dass SP so wenigstens auch zu einem Preis kommen. Vielleicht sollte man diese Kategorien dann statt mit 500 Euro mit 500 Almosen dotieren.

Und, Herr Holzhauer, um dann richtig fair und wirklich umfassend zu bleiben, empfehle ich noch, Ihre Kategorien um Bester DKZV-Roman, Bestes DKZV-Roman-Debut und Beste DKZV-Anthologie zu erweitern. Die sollen doch auch nicht ohne Almosen im Regen stehen, oder?

 

Andere stoßen … äh bashen mit demselben Horn. Und wenn schon jemand auffällt und er dies natürlich auch erwähnt, dass seiner Ansicht nach wenige Verlage die Longlist dominieren – mag sein, ich habe das nicht geprüft – so fällt mir auf, dass die meisten dieser Bashisten die Beiträge der anderen verlinken. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Aber vielleicht basht es sich gemeinsam auch am Besten: Let’s bash together! Wer weiß es schon?

 

Auch in Foren wird gebasht, was das Zeug hält. Manchmal frage ich mich, geht es da überhaupt um die Sache oder geht es da schon um etwas anderes? Oder worum geht es überhaupt?

 

Es ist ja nun nicht so, dass alles Gold ist, was beim diesjährigen DPP glänzt. Aber: Es ist ein Unterschied zwischen konstruktiver Kritik äußern und einfach mal so vor sich hin bloggen, posten, jammern. Bei vielen, sehr vielen Beiträgen kommt mehr oder weniger etwas durch, das ich so umschreiben möchte: Ich bin beleidigt und haue Euch (den Machern insgesamt oder in Person) etwas um die Ohren! Warum hat man mich nicht berücksichtigt und sei es nur bei der Longlist-Auswahl-Jury?

 

Und falls sich das nun so liest, als sei ich mit allem einverstanden, was dieses Jahr beim DPP läuft: Nein, bin ich nicht! Aber es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Entweder ich raffe mich mal auf und schreibe den Machern eine Mail mit meinen Kritikpunkten oder ich warte, bis sie mich fragen, was ich so denke.

 

Und machen wir uns nichts vor: Selbst wenn die diesjährigen Macher des DPP alles berücksichtigen würden, was nun so an Vorschlägen, Kritiken, Bash-Posts und so weiter kommt … dann würden andere nächstes Jahr aus ihren Löchern kriechen und wieder würde es heißen: Let’s bash together!

 

Aber es gibt auch noch die Beiträge, für die mir das Wort bashen viel zu schade ist. Beiträge, bei denen sich zum einen jede Diskussion von selbst verbietet und die zum anderen die Verfasser disqualifizieren und nicht das oder die, worüber diese Schreiberlinge sich auslassen. Bei diesen Beiträgen stellt sich mir sofort die Preisfrage: Welchen Preis hat so etwas verdient?

 

Nun, es gibt als Gegen-Oscar die Goldene Himbeere. Keiner will sie haben, verliehen wird sie trotzdem. Also verleihe auch ich einen Preis: Das Goldene Phantastik-Häufchen. Und dieses geht 2017 an … TROMMELWIRBELGunter Arentzen für seinen Facebook-Post. Wer den genauen Wortlaut wissen möchte … siehe Rechts. Herzlichen Glückwunsch! Manchmal bekommt man Preise, die man gar nicht haben möchte. Ja, die phantastische Welt kann ganz schön hart sein!

 

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Kolumne

Das Goldene Phantastik-Häufchen

Der Sieger


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Erstellt: 18.03.2017, zuletzt aktualisiert: 26.06.2022 18:51, 15430