Der letzte Krieger (Autor: David Falk)
 
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Der letzte Krieger von David Falk

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1972 geborene Historiker David Falk reist gerne durch die Welt, um den Spuren seiner Vorfahren zu folgen, wenn er nicht gerade schreibt oder an seinen phantastischen Welten bastelt. Mit „Der letzte Krieger“ legt der Bassist, Computerspieler und Facebook-Verweigerer sein Debüt vor, in dem er die Elemente der High Fantasy einmal ganz anders interpretiert.

 

Einst zählten die Menschen von Theroia zu den mächtigsten Völkern der Welt, die mit Elfen und Zwergen mithalten konnten und es ermöglichten, alle Sterblichen unter einem Banner zu vereinen. Doch dann brachte die Gier die Mächtigen dazu, einen Pakt einzugehen, der ihnen statt mehr Reichtum und Ruhm nur noch den Untergang brachte.

Einzig der zynische Krieger Athanor hat überlebt. Er ist der letzte Mensch auf weiter Spur, ohne Hoffnung darauf, dass seine Rasse noch einmal aufleben könnte. Mit dem dunklen Geheimnis, das auf seinen Schultern lastet, muss er leben – oder die endgültigen Konsequenzen ziehen.

Doch noch ahnt er, dass er gebraucht wird und nicht so einfach aufgeben kann. Zu einigen Elfen hat sich so etwas wie eine Freundschaft entwickelt, und er sieht mit Grauen, dass diese zusammen mit den Zwergen in die gleiche Falle schliddern wie sein Volk. Denn die Völker sind zerstritten, und ein neuer Konflikt schwelt bereits im Verborgenen, der leicht in einen weiteren Krieg ausarten könnte.

Doch das wäre fatal, denn die Zeichen mehren sich, dass irgendwo ein dunkler Feind erwacht ist, der die Welt in Chaos und Zerstörung stürzen könnte. Überall sammeln sich die Orks, Tote erwachen zu unheiligen Leben ... und Athanor spürt, das ihm nun eine ganz besondere Rolle zufällt – die letzte Schlacht der Menschen noch nicht geschlagen ist ...

 

„Der letzte Krieger“ packt die High Fantasy einmal etwas anders als erwartet beim Schopf. Auch hier stehen Elfen und Zwerge im Mittelpunkt, wüten Drachen und dunkle Nekromanten, drohen Intrigen und Misstrauen eine Welt endgültig ins Dunkel zu stürzen, aber bei allem spielt auch ein Hauch von düsterer Utopie mit, der nicht unbedingt Hoffnung lässt.

Der Autor bietet eine gute Mischung aus Beschreibung, Dialogen und Action, so dass die Handlung zügig voranschreitet und keine Langeweile aufkommt. Nur im Mittelteil fragt man sich ab und zu mal, in welche Richtung der Autor die Geschichte eigentlich steuern will, da er sich sehr viel Zeit für den Konflikt zwischen Elfen und Zwergen nimmt.

Durch die Vielzahl der Figuren bleiben zwar einige Charaktere auf der Strecke, was ihre Charakterisierung angeht, aber die, auf die es Falk ankommt, erhalten ein Profil, das sie unverwechselbar macht. Natürlich bedient er sich hier auch des ein oder anderen Klischees – auch hier gibt es zum Beispiel die übermütigen und arroganten Elfen, die erst zurechtgestutzt werden müssen, oder die zarte Heilerin, die erfahren muss, dass auch ihre Gabe Grenzen hat.

Letztendlich ist zwar nicht besonders zu spüren, wie sich Elfen und Zwerge eigentlich neben den Aussehen von den Menschen unterscheiden, aber es stört auch nicht, sondern hilft eher dabei, ihr Verhalten nachvollziehen zu können.

Die Bedrohung im Hintergrund bleibt vielleicht etwas zu schattenhaft, so dass der Showdown nicht ganz die Kraft hat, die er hätte haben können – der Autor macht es sich mit der Auflösung was es mit den Untotenheeren auf sich hat, nämlich etwas zu einfach. Zu Gute kann man ihm aber halten, dass die Geschichte vollständig in sich geschlossen ist, wenngleich es durchaus noch möglich st, sie irgendwann fortzusetzen.

 

Alles in allem ist „Der letzte Krieger“ guter Durchschnitt, ein Fantasy-Roman, der zwar mit vielen bekannten Handlungsmustern arbeitet, aber doch durch einige ungewöhnliche Ideen aus der Masse herausragt und durch eine etwas andere Atmosphäre und Zielsetzung zu punkten weiß und vor allem eine abgeschlossene Geschichte präsentiert.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425014455de4cacce
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Buch:

Der letzte Krieger

Autor: David Falk

Paperback, 556 Seiten

Piper, erschienen August 2013

Titelbild: Hrvoje Beslic

ISBN-10: 3492269257

ISBN-13: 978-3492269254

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B00AXZ4MJC

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 01.01.2014, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 13369